Teheran - Nach drei gescheiterten Vorschlägen hat der
iranische Präsident Ahmadinejad am Sonntag seinen nunmehr vierten
Kandidaten für das Amt des Ölministers durch das Parlament gebracht.
Von 259 anwesenden Abgeordneten stimmten 172 für den derzeitigen
Interims-Ölminister Kazem Vaziri-Hamaneh. 53 votierten gegen ihn; 34
Abgeordnete enthielten sich.
Um eine weitere Niederlage zu vermeiden, hatte Ahmadinejad Vaziri-
Hamaneh das Amt auf Dauer angetragen. Das Parlament hatte seit August
drei Kandidaten des Staatschefs abgelehnt. Die Abgeordneten warfen
allen Kandidaten mangelnde Kenntnisse der für das Land wichtigen
Ölindustrie vor.
Bruch im konservativen Lager
Der Iran ist der zweitgrößte Ölproduzent in der Organisation Erdöl
exportierender Länder (OPEC). 80 Prozent seiner Devisen nimmt die
Islamische Republik durch den Export von Erdöl ein. Die Besetzung des
Ölministeramtes ist deshalb von entscheidender Bedeutung. Der Streit
um den künftigen Ölminister hat einen Bruch innerhalb des
konservativen Lagers sichtbar gemacht, der zwischen
fundamentalistischen und pragmatischeren Konservativen verläuft. (APA,ag.)