Kabul - Bei Überfällen von mutmaßlichen Taliban-Kämpfern auf drei Polizeiposten in Afghanistan sind am Samstag insgesamt 26 Menschen getötet worden. Neun afghanische Polizisten und zehn islamistische Rebellen starben bei einem Angriff auf einen Polizeiposten in Nazarjusth in der südafghanischen Provinz Helmand, wie ein Sprecher des Innenministeriums in Kabul sagte. Zwei weitere Beamte seien dabei verletzt worden.

Ein weiterer Polizist wurde demnach bei einem Angriff auf einen Polizeiposten in der südlichen Provinz Sabul getötet. Auch ein Taliban sei bei diesem Gefecht ums Leben gekommen. Zwei weitere Islamisten seien schwer verletzt worden, hätten jedoch flüchten können, sagte der Sprecher.

Selbstmordanschlag

Mutmaßliche Taliban-Kämpfer griffen eine dritte Polizeiwache in der zentral gelegenen Provinz Uruzgan an. Dieser Angriff im Deh- Rawood-Bezirk sei jedoch zurückgeschlagen worden, fünf Taliban seien getötet worden, sagte der Provinzgouverneur Jan Mohammed Khan. Auf Seiten der Polizei habe es keine Opfer gegeben.

Ein Selbstmordattentäter sprengte sich am Sonntag in der südafghanischen Provinz Kandahar in der Nähe eines US-Konvois in die Luft. Dabei wurden nach Polizeiangaben mindestens drei Zivilisten verletzt. Zu möglichen Opfern auf Seiten der US-Armee wollte die Polizei keine Angaben machen.

Taliban-Kämpfer haben in Kandahar, der einstigen Hochburg ihres untergetauchten Führers Mullah Omar, bereits mehrfach amerikanische und afghanische Soldaten angegriffen. Derzeit sind mehr als 20.00 US-Soldaten vor allem im Süden und Südosten des Landes auf der Suche nach weiteren Taliban und Mitgliedern des Terrornetzwerks Al-Kaida.

Der afghanische Präsident Hamid Karzai ernannte unterdessen am Samstag einige Mitglieder des Oberhauses des Parlaments. Die so genannte Meshrano Jirga (das Haus der Älteren) werde am 19. Dezember zusammentreten, erstmals seit mehr als 30 Jahren, gab das afghanische Präsidialamt in der Hauptstadt Kabul bekannt. 34 der 102 Abgeordneten des Oberhauses werden vom Präsidenten bestimmt. Der andere Teil wird aus den Provinz- und Distrikträten delegiert. Afghanistan hatte am 18. September ein Parlament und die 34 Provinzräte gewählt. (APA/dpa)