Die Bestimmung sei "wichtig und drängend", weil Kinder davon profitierten, betonte Rauch-Kallat. Sie hoffe, dass dies ein Anreiz für die Pharmakonzerne sei, auch bei selteneren Krankheiten spezielle Arzneien für Kinder zu entwickeln und zu testen. Der Versuch, die Verordnung noch im ersten Halbjahr 2006 in die zweite Lesung im Parlament zu bringen, sei ein "Kraftakt", weil allein die Übersetzungen bereits einige Monate in Anspruch nehmen.
Mensch
EU verstärkt Entwicklung von Medikamente speziell für Kinder
Brüssel - Die EU will dafür sorgen, dass künftig mehr
Medikamente speziell für Kinder entwickelt werden. Die
EU-Gesundheitsminister einigten sich am Freitag in Brüssel
grundsätzlich auf eine Verordnung, mit der der Patentschutz für
solche Arzneimittel um sechs Monate verlängert wird.
Gesundheitsministerin Maria Rauch-Kallat zeigte sich über die
Einigung erfreut und unterstrich, dass sie noch unter
österreichischer Präsidentschaft eine endgültige Einigung mit dem
Parlament, das noch zustimmen muss, versuchen werde.
Generell sind Medikamente zehn Jahre durch Patent vor Nachahmung
geschützt. Polen hat laut Ratskreisen als einziges Land gegen die
neue EU-Verordnung gestimmt, weil es befürchtet, dass die Medikamente
für Kinder gerade dadurch teurer bleiben könnten. Auch einige andere
neue Mitgliedsstaaten sollen sich kritisch geäußert haben, stimmten
aber letztendlich zu.(APA)