Welthandel
EU prüft WTO-Klage gegen China wegen Zoll auf Autoteile
Nach Klagen der europäischen Automobilindustrie über massive Hindernisse im Geschäft mit China will EU-Kommission Gegenmaßnahmen ergreifen
Düsseldorf - Nach wachsenden Klagen der europäischen
Automobilindustrie über massive Hindernisse im Geschäft mit China
will die EU-Kommission jetzt Gegenmaßnahmen ergreifen. "Wir müssen
die Gangart verschärfen", sagte EU-Industriekommissar Günter
Verheugen dem "Handelsblatt" (Freitagausgabe). Die Kommission werde
prüfen, ob die hohen Einfuhrzölle Chinas auf Autoteile sowie die
Investitionshürden für ausländische Unternehmen gegen die Regeln der
Welthandelsorganisation (WTO) verstoßen. "Wir werden gegenüber der chinesischen Regierung auf Abhilfe
drängen", betonte Verheugen. "Wenn das nichts nützt behält sich die
EU-Kommission vor, bei der WTO Klage zu erheben." Europas
Autokonzerne kritisieren vor allem den jüngsten Anstieg chinesischer
Importzölle für Autoteile. Viele Zulieferteile werden von China seit
April als "vollständige Autos" eingestuft, wodurch sich die Zölle
praktisch verdoppelt haben. Kritik übt die Automobilindustrie auch
daran, dass ausländische Autohersteller mit chinesischen Partnern ein
Joint Venture gründen müssen, wenn sie in China produzieren wollen.
Dabei dürfen sie nicht die Mehrheit halten. (APA)