Addis Abeba - Äthiopien hat sich zu einem Truppenabzug von der Grenze zu Eritrea bereit erklärt. "Im Interesse des Friedens" wolle Äthiopien den Forderungen des UNO-Sicherheitsrats nachkommen, selbst wenn dies mit "Risiken" für die eigene Sicherheit verbunden sei, erklärte Außenminister Seyoum Mesfin am Samstag in Addis Abeba. Zugleich warf Mesfin der Regierung in Asmara vor, für die jüngsten Spannungen verantwortlich zu sein.

Forderung

Eritrea hatte am Dienstag gefordert, die kanadischen, amerikanischen und europäischen Mitarbeiter der UNO-Mission UNMEE müssten binnen zehn Tagen das Land verlassen. Der Sicherheitsrat hatte einen Abzug von Friedenstruppen aus Eritrea abgelehnt. Die Forderung der Regierung in Asmara sei "inakzeptabel", erklärte der Sicherheitsrat am Mittwoch in New York. Beide Länder wurden aufgefordert, ihre Truppen auf die Positionen vom 16. Dezember 2004 zurückziehen. Nach diesem Datum hatte die UNO auf beiden Seiten Truppenverlegungen ins Grenzgebiet beobachtet.

Grenzverlauf

Nach einem Krieg, in dem rund 80.000 Menschen getötet worden waren, hatten sich Eritrea und Äthiopien im Dezember 2000 darauf geeinigt, den Grenzverlauf von einer internationalen Kommission bestimmen zu lassen. Der Schiedsspruch wurde jedoch von Addis Abeba nicht anerkannt. Seit einiger Zeit nehmen die Spannungen an der Grenze wieder zu. (APA/AP)