"Und noch nie waren so viele Menschen in angeblichen Kursen versteckt", kritisiert der stv. Klubobmann und Sozialsprecher der Grünen, Karl Öllinger. "Insgesamt sind über 310.000 Menschen ohne Arbeit und von Leistungen des AMS abhängig. Diese Leistungen sind – insbesondere die Notstandshilfe – so niedrig, dass die betroffenen Menschen oftmals auch noch Sozialhilfe beantragen müssen, um irgendwie über die Runden zu kommen." Zu den 237.500 statistisch als arbeitslos erfassten Menschen sind auch noch 53.000 SchulungsteilnehmerInnen und ca. 20.000 BezieherInnen von Pensionsvorschüssen zu zählen

"Das Purzeln der Rekorde ist kein Fall für das Guinness-Book of Records, sondern der Beweis einer menschenverachtenden Ignoranz der Regierung gegenüber den Problemen arbeitsloser Menschen." Ein erster und unbedingt notwendiger Schritt zur Verbesserung der Situation der Arbeitslosen muss die Schaffung einer existenzsichernden Grundsicherung sein, denn mit einer durchschnittlichen Notstandshilfe von 480 Euro im Monat wie etwa bei Frauen kann kein menschenwürdiges Leben geführt werden.

Außerdem muss endlich Schluss sein mit vollkommen sinnlosen und geradezu entwürdigenden AMS-Kursen ohne Ausbildungswert, fordert Öllinger: "Menschen, die Unterstützung brauchen, bis zu sieben Mal dazu zu zwingen, ihre Zeit im selben Kurs abzusitzen, und das ohne die geringste Perspektive, erinnert eher an Strafvollzug als an aktive Arbeitsmarktpolitik. Kurse müssen echte Perspektiven bieten, etwa mit einer 'Aktion 10.000', die nicht mit Arbeitslosen Verstecken spielt, sondern echte Jobs für sie schafft“, so Öllinger.