Wiener Neustadt - Mit einem Schuss in den Oberkörper hat Ende Juni 2005 der 35-jährige Robert P. in Bad Vöslau (Bezirk Baden) seine 37-jährige Lebensgefährtin Petra H. getötet. Als Motiv gab der Mann Eifersucht an. Die gemeinsame vierjährige Tochter der beiden dürfte bei der Tat anwesend gewesen sein. Beim Prozess am Landesgericht Wiener Neustadt heute, Dienstag, wurde der P. zu 18 Jahren Haft verurteilt.

Die 37-Jährige hatte zuvor angekündigt, ihren Lebenspartner verlassen zu wollen. Immer wieder sei es zu Streitigkeiten gekommen, die am Abend des 25. Juni schließlich eskalierten. Laut Ermittlern soll dabei auch Alkohol im Spiel gewesen sein. H. gab bei der Einvernahme an, dass seine Freundin SMS-Nachrichten empfangen hätte, die sie nicht deklarieren wollte.

Die Frau hätte erklärt: "So, jetzt gehe ich." P., ein gelernter Installateur, hatte allerdings bereits etwa eine halbe Stunde davor eine geladene Pistole - eine illegale Waffe, die er vor eineinhalb Jahren von einem Bekannten gekauft hatte - an sich genommen. Aus dieser Pistole gab er den tödlichen Schuss ab. Nach der Tat ging der Mann mit seiner Tochter in ein benachbartes Gasthaus. Von dort aus verständigte er selbst die Stadtpolizei Baden.

Kind bei der Großmutter

Das Mädchen wohnt mittlerweile bei der Großmutter und beim Halbbruder des Opfers. Dieser sei eine Art Vaterersatz für das Kind, das Angaben zufolge immer wieder über den Vorfall Ende Juni spricht. "Der Papa hat die Mama erschossen", soll es laut Aussage des Halbbruders schon öfters gesagt haben. P. habe der Vierjährigen auch verboten, irgendjemandem von der Tat zu erzählen. Dies bestritt der Beschuldigte aber.

Nach langer Beratung der Geschworenen wurden von der vorsitzenden Richterin Ingeborg Kristen schließlich 18 Jahre Haft über Robert P. verhängt. Das Urteil ist jedoch nicht rechtskräftig. Die Staatsanwaltschaft hat auf Grund eines zu geringen Strafausmaßes Berufung eingelegt, der Verurteilte erbat sich Bedenkzeit. (APA)