Netzpolitik
Entscheidung über eigene Internetadresse für Sex-Seiten vertagt
Domainendung ".xxx" bleibt weiter im Gespräch
Die Entscheidung über die Zulassung
einer umstrittenen Internet-Endung speziell für Sex-Seiten ist auf
nächstes Jahr verschoben worden. Eigentlich wollte die Gruppe ICANN
,
die für die Verwaltung von Internet-Adressen verantwortlich ist, bei
ihrem vierteljährlichen Treffen in Vancouver entscheiden, ob es
künftig für pornografische Internetseiten den Zusatz ".xxx" in der
Adresse geben soll.
Abwarten
ICANN-Präsident Paul Twomey kündigte aber am Montag vor
Journalisten an, eine Abstimmung sei verschoben worden, weil einige
Mitglieder noch Zeit für die Durchsicht der Bewerbungsunterlagen
bräuchten. Das Thema werde wohl im ersten Vierteljahr 2006 wieder auf
der Tagesordnung stehen.
Aufschub
Nach einer Anfrage der USA und anderer Länder nach mehr
Informationen vor einer Zulassung der Sex-Domain hatte ICANN seine
Arbeit im August verschoben. Befürworter einer solchen Adresse
argumentieren, damit könnten Internet-Nutzer, die nicht auf
Pornografie aus sind, Sex-Seiten problemlos umgehen.
Konservative Organisationen dagegen befürchten, dass eine eigene
Adresse die Sex-Industrie legitimieren würde und das Online-Geschäft
damit ankurbelt. Twomey sagte, einige Mitglieder des
Entscheidungsgremiums von ICANN hätten zudem Bedenken angemeldet,
etwa wie Maßnahmen zum Schutz von Kindern umgesetzt werden sollen und
ob diese künftig noch geändert werden können. (APA)