Moskau - Russland liefert dem Iran Flugabwehrraketen vom Kurzstreckentyp Tor-M1. Das meldeten russische und iranische Medien am Montag unter Berufung auf Verteidigungsminister Sergej Iwanow. Damit werde das Gleichgewicht der Kräfte in der Region nicht verändert, zitierte die Nachrichtenagentur Interfax Iwanow.

Der Vertrag sei bereits unterzeichnet worden, sagte der Minister weiter. Die Tor-M1-Rakete kann Interfax zufolge bis zu 48 Ziele identifizieren und auf zwei Ziele in einer Höhe bis zu 6.100 Metern gleichzeitig feuern.

Streng im Rahmen der Gesetze

Die Waffenlieferung bewege sich streng im Rahmen der Gesetze und von Moskaus internationalen Verpflichtungen, sagte Iwanow. Russische Zeitungen hatten am Freitag berichtet, der Iran habe 29 Raketensysteme bestellt, die in der Lage seien, Marschflugkörper oder Luft-Boden-Raketen abzufangen.

Mit dem System könnte der Iran Experten zufolge unter anderem sein im Bau befindliches Atomkraftwerk in Bushehr schützen. Israel hatte dem Iran bereits mit Präventivschlägen gegen das Kraftwerk gedroht. Israel und die USA verdächtigen den Iran, mit seinem Atomprogramm den Bau von Kernwaffen anzustreben. Israel hatte das Geschäft kritisiert.

Die US-Regierung und Israel reagierten besorgt auf vereinbarte Raketenlieferung. Israel betrachtet den Iran wegen dessen umstrittenem Atomprogramm als größte Gefahr für den jüdischen Staat. Der iranische Präsident Mahmoud Ahmadinejad hatte kürzlich erklärt, Israel müsse von der Landkarte getilgt werden. (APA/AP)