Neben Jobsuche und Weiterbildungsveranstaltungen bleiben Arbeitssuchenden auch administrative Tätigkeiten nicht erspart. Um seinen Kunden diese Aufgaben zu erleichtern, hat der Wiener ArbeitnehmerInnen Förderungsfonds (Waff) eine Internetplattform entwickeln lassen, die den Kontakt von Arbeitssuchenden und ihren Betreuern im Waff erleichtern soll.

Entwickelt wurde das System namens Intralife vom Smart Agent Research Studio. In fünf Pilotversuchen konnten Arbeitssuchende die Plattform nutzen und bewerten. Mithilfe ihrer Erfahrungen wurden Fehler und Unzulänglichkeiten ausgeräumt. Ab 2006 wird das System den rund 1000 vom Waff betreuten Arbeitssuchenden zur Verfügung stehen. Der Waff vermittelt Weiterbildungskurse und hilft bei der Arbeitssuche.

"Für unsere Kunden ist Intralife ein virtueller Schreibtisch, an dem sie ihre Daten selbst verwalten können", meint Alexander Juen vom Waff. So können sie verpflichtende Monatsberichte über Weiterbildungsveranstaltungen und Krankmeldungen über das Internet abwickeln. Weiters macht Intralife den Erfahrungsaustausch zwischen Arbeitssuchenden und den Kontakt mit Betreuern möglich.

Das Tool wird aber auch in der Qualitätssicherung eingesetzt. "Die Arbeitssuchenden bewerten Weiterbildungsveranstaltungen und berichten, wenn etwas schief geht." So ist Waff über die Qualität von Ausbildungen ständig informiert und kann schlechtere Angebote ausschließen. Arbeitssuchende können in Intralife ein Profil von ihrer beruflichen Qualifizierung erstellen. Ein Matching-System sucht dann Übereinstimmungen mit vorliegenden Stellenangeboten.

"Das Programm ersetzt nichts, sondern erhöht die Qualität unserer Arbeit", sagt Juen, "es verbessert vor allem die Interaktion zwischen Arbeitssuchenden und Betreuern." Ganz nebenbei erhalten die Arbeitssuchenden durch Intralife auch eine EDV-Basisqualifikation. Neben einer Einschulung ins System werden ihnen auch Basiskenntnisse für das Internet vermittelt. "Die Arbeitssuchenden sollen lernen, mit dem Medium Internet umzugehen, damit sie sich auch auf Firmenwebsites bewerben und Jobbörsen nutzen können", erklärt Juen.

Die anfängliche Befürchtung, dass das Projekt an der mangelnden technischen Ausrüstung der Arbeitssuchenden scheitern könnte, stellte sich als unbegründet heraus. "Zwei Drittel unserer Klienten verfügen über einen PC." Immerhin. Kooperationen mit Kursanbietern sollen sicherstellen, dass auch das restliche Drittel Internetzugang hat. (kasa/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 5. 12. 2005)