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Vanek nach dem Spiel gegen Denver.

Foto: APA/Goedel
Denver - Die kanadische Eishockey-Bibel "The Hockey News" hat Thomas Vanek in ihrer Saison-Vorschau ungefähr auf Rang sechs aller NHL-Rookies eingereiht. Das ist beachtlich, weil sich nach dem Lockout im Vorjahr in der Saison 2005/06 die wahrscheinlich stärkste Jungspatzen-Generation der Geschichte in der NHL tummelt. Seit Sonntag liegt der 21-jährige Grazer mit seinem 14. Assist beim 6:4-Überraschungssieg der Buffaolo Sabres bei den Colorado Avalanche bereits auf Platz zwei in dieser Wertung.

Und zwar nur noch hinter Sidney Crosby, dem bei Pittsburgh spielenden, absoluten Top-Nachwuchsmann derzeit in der NHL. Und vor Alex Owetschkin (Washington), dem zweiten Jungstar der Liga. "Aber darauf schau ich nicht so sehr, Punkte sind mir egal", sagte Vanek nach seinem 28. NHL-Spiel. "Wichtig ist, wie wir als Mannschaft spielen. Und Buffalo ist derzeit besser als Pittsburgh und Washington. Das zählt mehr! Wir wollen das Playoff schaffen, das ist das wichtigste Ziel."

Auf Rang drei der Eastern Conference

Diesem Ziel kam Buffalo am Sonntagabend im Pepsi Center von Denver näher. Mit 35 Punkten liegt Buffalo nun auf Rang drei der Eastern Conference hinter den Ottawa Senators (40) und dem Überraschungsteam New York Rangers (37). Zwar mussten die Gäste trotz der 4:1-Führung nach dem ersten Drittel noch gehörig zittern, Vanek machte aber weniger die ungewohnte Höhenlage als vielmehr die Heimtendenz der Schiedsrichter und die Klasse von Colorado mit Assen wie Joe Sakic oder Milan Hejduk verantwortlich. "Egal, ob man denen vier oder fünf Tore schießt. Das ist eine Klassemannschaft, die immer zurückfightet."

Vaneks persönliche Bilanz fällt nach 28 NHL-Spielen zwiespältig aus. Er spielt in der dritten Linie und bekommt nur mäßig Eiszeit. "Der Trainer spielt mit den Jungen halt ein bisschen herum, da darfst dich nicht frustrieren lassen", so Vanek, der sich aber bei den Routiniers im Team bereits Respekt verschaffen hat. "Du musst als Junger immer beweisen, dass du dazugehörst. Aber bisher waren die Älteren sehr nett und hilfsbereit."

"Du musst immer zeigen, was du kannst"

Vier Tore und 14 Assists in 28 Spielen (Platz sechs unter den Rookies), das ist gut, aber eben nicht sehr gut. "Ich weiß, ich muss weiter hart arbeiten", ist Vanek klar. "Egal, ob du zehn oder 20 Minuten spielst, egal, ob ich schon 20 Tore hätte. Du musst immer zeigen, was du kannst und ich würde immer noch besser spielen wollen", sagte der Steirer, der mit den Auslands-Österreichern wie Tommy Pöck oder Bernd Brückler (beide Hartford) immer wieder Kontakt hat. Er hat auch die starke Vorstellung des ÖEHV-Teams in Turin unter dem neuen Teamchef Jim Boni ("Ich hoffe, wir schaffen sofort den Wiederaufstieg") mitbekommen hat und auch hofft, dass Graz mit dem neuen Coach Bill Stewart "wieder zu siegen beginnt."

In Buffalo hat sich Vanek mittlerweile ein Haus gekauft. "Obwohl wir die vergangenen zwei Wochen in fünf verschiedenen Städten waren und ich jede Nacht in einem anderen Hotelzimmer geschlafen habe." Das ist aber verkraftbar, denn in der NHL reist Vanek mit dem Flugzeug und nicht wie im Vorjahr in der AHL mit dem Bus. Das ist die höchste Liga und Buffalo erstaunlich stark. "Obwohl wir keine Stars wie Colorado haben. Wir müssen jedes Spiel angehen wie unser letztes, sonst klappt es nicht mit dem Playoff."

Daneben gelte es natürlich, sich persönlich weiterzuentwickeln. "Ich bin noch jung und ich kann noch viel dazu lernen. Ich muss hart arbeiten und einen Platz in den ersten zwei Linien schaffen, dann kann alles passieren", hat Vanek ein Nahziel, aber auch ein weiter gestecktes. "Wenn ich genug dazu lerne, kann ich in den nächsten drei bis fünf Jahren einer der besten NHL-Spieler sein." Sein Motto daher: "Mehr Eiszeit, dann kann ich auch mehr leisten."(APA)