Bagdad - Gut zehn Tage vor der Parlamentswahl am 15. Dezember häufen sich derzeit Mordanschläge auf geistliche Führer und Politiker. Am Sonntag fiel ein schiitischer Kandidat, Sheik Abdul Salam Abdul Hussein, in Bagdad einem Attentat zum Opfer; in Najaf wurde der Ex-Premier Iyad Allawi angegriffen.

Das Attentat auf Sheik Abdul Salam Abdul Hussein ereignete sich am Morgen im Bagdader Stadteil Sajuna, wie die Polizei mitteilte. Bei dem Opfer handelt es sich nach Angaben des irakischen Verteidigungsministeriums um einen Vertreter des radikalen Schiitenführers Moktada Sadr.

Irakischer Ex-Premier Allawi in Najaf angegriffen

Indessen wurde in der schiitischen Pilgerstadt Najaf am Sonntag der irakische Ex-Premier Iyad Allawi angegriffen. Dutzende Bewaffnete hätten Allawi daran gehindert, den Imam-Ali-Schrein zu besuchen. Laut Allawi trachtete ihm die Menge nach dem Leben. "Sie waren mit Pistolen, Messern und Schwertern bewaffnet und wollten die ganze Delegation töten", berichtete er nach seiner Rückkehr nach Bagdad. Einer der Angreifer habe seine Waffe gezogen, sie aber vor Aufregung wieder fallen gelassen. Allawi ist ein säkularer Schiit und gilt als einer der aussichtsreichsten Kandidaten für die Parlamentswahl in neun Tagen.

Bombenanschlag forderte mindestens zwei Todesopfer

Bei einem Bombenanschlag in der irakischen Hauptstadt Bagdad sind am Sonntag mindestens zwei Menschen getötet worden. Elf weitere wurden verletzt, als der Sprengsatz in der Nähe des belebten Tahrir-Platzes im Zentrum von Bagdad explodierte, wie die Polizei mitteilte. Den Angaben zufolge zielte der Anschlag auf einen Polizeikonvoi, der unbeschadet blieb. Mehrere Geschäfte wurden beschädigt. (APA/AP)