Raumfahrtmächte
Die traditionellen Raumfahrtmächte USA und Russland, aber auch die aufstrebenden Neulinge China und Indien stocken ihre Raumfahrt-Budgets teils kräftig auf. Der Alte Kontinent dagegen dreht in Zeiten knapper Kassen jeden Cent um. "Europa muss sich bei der Raumfahrt verstärken", drängt Franco Bonacina, der Sprecher der in Paris angesiedelten ESA. Um dieses Ziel zu erreichen, dürfte seine Organisation gestrafft werden. Kosten-Nutzen-Rechnungen werden in den Vordergrund rücken. Deutschlands Ziel ist es etwa, Europas Raumfahrt "noch stärker auf wissenschaftliche Entdeckungen und die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie" auszurichten.
Erforschung von Mond und Mars
Vorangetrieben werden soll vor allem die Erforschung von Mond und Mars. Zum Mond sollen zunächst Roboter, später auch Menschen fliegen können. Und 2011 wollen die Europäer eine neue Roboter-Mission zum Roten Planeten starten. Nicht zuletzt wollen die ESA und die mit ihr verbündete Europäische Union das Erdbeobachtungsprogramm Global Monitoring for Environment and Security (GMES) starten. GMES soll ab 2008 Satellitendaten aus dem All zusammenführen, um dem Klimawandel auf die Spur zu kommen und die Erde besser vor Naturkatastrophen zu schützen.
Wirtschaft
Auch aus wirtschaftlicher Sicht steht in Berlin einiges auf dem Spiel. Will Europa sein erklärtes Ziel weiterverfolgen, einen "unabhängigen Zugang zum Weltall" zu besitzen, braucht es dazu nicht nur den Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guyana, sondern auch eigene Trägerraketen. Die kleinere Trägerrakete Vega soll 2007 erstmals fliegen. Unklar ist derzeit aber noch, was nach ihr und den jetzigen Raketen der Familie Ariane-5 kommen soll.