London/Washington - Nach jüngsten Klimamodellen wird Afrika schwer unter der globalen Erwärmung leiden, denn bisher trockene Regionen wie die Sahelzone und Teile Südafrikas werden noch weniger Niederschläge erfahren wie bisher. Die Ergebnisse der US-Forscher kommen gerade im rechten Augenblick, denn noch ist die große Klimakonferenz in Montreal im Gang. Allerdings weigern sich die USA immer noch vehement, die Treibhausgas-Emissionen zu verringern.

Sahelzone

Im 20. Jahrhundert sind die Regenfälle in der Sahelzone in Westafrika rapide nach unten gegangen. Die darauf folgende Dürre in den 1970-er Jahren hat Millionen Menschen das Leben gekostet. "Unsere Klimaprognose sagt eine extrem trockene Sahelzone voraus", erklärt Isaac Held von der US National Oceanographic and Athmospheric Administration NOAA in der jüngsten Ausgabe des Wissenschaftsmagazins "Proceedings of the National Academy of Sciences" (Pnas). "Wenn wir die 70-er und 80-er Jahre mit den Prognosen des 21. Jahrhunderts vergleichen, sehen wir um 30 Prozent weniger Niederschläge auf diese Region zukommen." Die Situation hat sich in der Sahelzone in den späten 80-er Jahren gebessert. "Die Niederschlagsmengen vor 1970 sind aber noch nicht erreicht worden", erklärt der Forscher.

Südafrika

Ein zweites NOAA-Forscherteam um Marty Hoerling hat die Region im südlichen Afrika untersucht. Ganz so dramatisch wie im Sahel sei es dort nicht, allerdings warnen die Experten, werde es auch hier zu massiven Trockenperioden kommen. "Zwischen 1950 und 1999 gab es eine 20-prozentige Abnahme der Niederschlagsmengen", so Hoerling, der davon ausgeht, dass sich das Epizentrum der Trockenheit weiter gegen Süden verlagern werde. Hoerlings Untersuchungen werden im "Journal of Climate" veröffentlicht. (pte)