Wien - Im Rahmen eines Förderwettbewerbs vergibt die Gemeinde Wien heuer 100.000 Euro für Maßnahmen gegen den Frauen- und Mädchenhandel. Die Sieger dieses "Calls" werden am Freitag im Integrations- und Frauenausschuss des Gemeinderats bestimmt. Geld soll es dabei für Projekte in Moldawien, Ungarn, Albanien, Mazedonien und Bulgarien geben.

Insgesamt haben 18 Organisationen Projekte eingereicht, fünf wurden zur Förderung vorgeschlagen.

So wollen die Caritas der Erzdiözese Wien und das Hilfswerk Austria Lehrgänge und Rechtsberatung in Moldawien abhalten. Das baptistische Hilfswerk Ungarn plant Aufklärung in 100 Schulen, ebenso wie Horizont3000 in Albanien. Die Women's Organzation of Macedonia wiederum will vor allem im ländlichen Raum tätig werden. Zusätzlich zu dem Call unterstützt Wien auch ein Care-Projekt in Bulgarien.

Man wolle dazu beitragen, dass junge Frauen und Mädchen aus Osteuropa über die organisierte Kriminalität des Menschenhandels aufgeklärt werden, hieß es aus dem Büro von Frauen- und Integrationsstadträtin Sonja Wehsely. Außerdem sollen die nationalen Regierungen bzw. Organisationen vor Ort in ihren Bemühungen gegen Frauenhandel unterstützt werden.

Nach Schätzungen der Vereinten Nationen werden jährlich weltweit rund 700.000 Frauen und Mädchen verschleppt, heißt es im Rathaus. Allein in Europa würden jedes Jahr rund 500.000 Frauen Opfer von Menschenhandel. Am schlimmsten betroffen seien dabei Mädchen und Frauen aus Ost- und Südosteuropa.(APA)