Wien - FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache hat sich klar gegen einen verpflichtenden Türkisch-Unterricht an
Pädagogischen Akademien ausgesprochen. "Dazu gibt es ein striktes
Nein der FPÖ", so Strache in einer Aussendung. In Vorarlberg hätten
die verantwortlichen Personen ihren Missgriff eingesehen und einen
Rückzieher gemacht. "Jetzt springt dafür Wien auf den Zug auf",
kritisierte Strache.
Strache: "Neue Ausländerpolitik"
Die neue Ausländerpolitik, die Bürgermeister Michael Häupl noch am Wahlabend des 23.Oktober großmundig angekündigt habe, sehe
also vor, "dass sich die Wienerinnen und Wiener Stück für Stück den
türkischen Zuwanderern anzupassen haben". Ob
Stadtschulratspräsidentin Susanne Brandsteidl privat Türkisch lerne,
bleibe ihr überlassen. Aber sie solle daraus kein allgemein gültiges
Gesetz ableiten, forderte der FP-Chef.
Amon: "Prioritätensetzung verfehlt"
Ähnlich äußerte sich ÖVP-Bildungssprecher Werner Amon. Die
Prioritätensetzung der Wiener Bildungspolitik sei vollkommen
verfehlt. Zwar wäre es "immer sinnvoll, weitere Fremdsprachen zu
erlernen", noch sinnvoller sei es jedoch, "den Fokus darauf zu legen,
dass die Kinder und Jugendlichen mit Migrationshintergrund die
Unterrichtssprache Deutsch so bald als möglich erlernen", so Amon in
einer Aussendung.
Cortolezis-Schlager: "Antworten von Stadtschulrat fehlen"
Die nicht amtsführende Wiener VP-Stadträtin Katharina
Cortolezis-Schlager kritisierte wiederum, dass Brandsteidl in ihrer
heutigen Pressekonferenz keine Antwort darauf gegeben habe, wie die
vorhandenen Lehrressourcen eingesetzt werden. Selbst wenn die
BegleitlehrerInnen und muttersprachlichen LehrerInnen herausgerechnet würden,
stünden Wien gemäß Dienstpostenplan noch immer mehr als 8.400 LehrerInnen
in den Pflichtschulen zur Verfügung. Es bleibe darum ein Rätsel,
warum noch immer in vielen Klassen bis zu 30 Kinder zusammengepfercht
werden, meinte die VP-Politikerin. (APA)