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Mitglieder der Arbeitspartei kritisieren den Austritt ihres ehemaligen Parteichefs Shimon Peres.

Foto: REUTERS/Ronen Zvulun
Tel Aviv - Mitglieder der israelischen Arbeitspartei haben den Parteiaustritt ihres Führungsmitglieds Shimon Peres kritisiert. Die Begründung seines Schritts mit der Sorge um den Friedensprozess sei "lächerlich", sagte der Abgeordnete Ofir Pines am Donnerstag dem Armeesender. Der ehemalige Ministerpräsident werde "diesen Schandfleck bis zum Ende seines Lebens tragen müssen", sagte Pines. Parteimitglied Eitan Kabel sagte, Peres "hätte nicht gehen sollen und besonders nicht auf eine solch ehrlose Weise, die seinem Image schadet". Er sei dennoch sicher, dass die Arbeitspartei sich davon erholen werde.

Der 82-jährige Friedensnobelpreisträger Peres hatte am Mittwochabend angekündigt, er wolle bei der kommenden Parlamentswahl Ministerpräsident Ariel Sharon und dessen neue Partei Kadima unterstützen. Er wird jedoch der Partei nicht beitreten. Vor drei Wochen war Peres, der seit einem halben Jahrhundert Parteimitglied der Arbeitspartei war, durch Amir Peretz als Vorsitzender abgelöst worden.

Sharon begrüßt Unterstützung

Sharon begrüßte die Unterstützung durch Peres. Eine Koalition mit der ehemals von ihm geführten Likud-Partei sei dagegen nur möglich, wenn diese den Friedensprozess unterstütze, sagte der Regierungschef. Sharon sagte vor Journalisten in Tel Aviv, Ziel des israelischen Abzugs aus dem Gaza-Streifen sei es gewesen, den Weg für eine Friedenslösung zu ebnen. Basis weiterer Fortschritte sei nun der internationale Friedensplan für Nahost (Road Map). Dafür wolle er sich nach einem Wahlsieg im kommenden März einsetzen. Gleichzeitig betonte der Premier, er sei zu keinen Kompromissen im Bereich der Sicherheit bereit. Sharon betonte gleichzeitig, Israel sei nicht bereit, im Rahmen einer regionalen Friedenslösung das Jordantal oder die Golanhöhen aufzugeben.

Sharon will außerdem Kandidaten der Hamas für die Parlamentswahl in den palästinensischen Gebieten verhaften lassen. Sharon sagte am Donnerstag bei einem Treffen mit Journalisten, Mitglieder der radikalislamischen Bewegung würden an Kontrollpunkten sofort festgenommen. Seine Regierung widersetzt sich einer Beteiligung der Hamas an der Abstimmung am 25. Jänner, solange die Organisation nicht die Waffen abgibt und vom Ziel der Zerstörung Israels abrückt. Israel werde auch bei einem Wahlsieg der Hamas nicht mit deren Vertretern sprechen, kündigte Sharon an. (APA/dpa)