Wien - Die Sparkassen Immobilien AG will die zur Gerngross AG gehörenden renommierten Wiener Kaufhäuser Steffl und Herzmansky kaufen - kolportierter Kaufpreis 120 Mio. Euro, berichtet die Info-Illustrierte "News" in ihrer nächsten Ausgabe. Die s Immo erhöht dieser Tage ihr Aktienkapital kräftig und holt sich damit an der Börse rund 105 Mio. Euro. Ein Vorvertrag für die Übernahme von 75 Prozent der Gerngross AG soll bereits unterzeichnet worden sein.

Astrid Gilhofer, Palmers-Vertraute und Aufsichtsratsvorsitzende der Palmers AG, bestätigt im Magazin "intensive Verhandlungen" mit der s Immobilien. Die Gerngross-Aktionäre Christian Michael Palmers, in dessen Einflussbereich 75 Prozent der AG stehen, und Hans Schmid, langjähriger Freund der Familie Palmers und mit 25 Prozent Minderheitseigentümer, sind sich laut dem Bericht allerdings noch uneinig.

Während sich Palmers bereits im September des Vorjahres für einen Verkauf ausgesprochen hat, will der Unternehmer Schmid den Verkauf noch gerichtlich verhindern, schreibt "News".

Schmid habe Klage gegen Palmers auf Übertragung einer Aktie an der Gerngross AG mit dem Argument eingebracht, dass ihm zu seinen 25 Prozent eine weitere Aktie und damit die Sperrminorität von Palmers zugesagt worden sei. Bekommt Schmid recht, könnte er im Aufsichtsrat eine Dreiviertelmehrheit verhindern und damit maßgebliche Beschlüsse blockieren.

Erheblicher Gewinn

Die Gerngross AG hatte die Kaufhäuser vor acht Jahren aus der Konsum-Masse für rund 3,6 Mio. Euro gekauft und zusätzlich etwa 150 Mio. Euro Schulden übernommen. Bis zum Vorjahr hat die Gruppe die Schulden durch Verkäufe anderer Kaufhäuser auf 30 Mio. Euro reduziert. Ein Verkauf zum kolportierten Kaufpreis, so das Argument von Palmers schon vor einem Jahr, würde der Gesellschaft daher einen erheblichen Gewinn einbringen.

Gerngross AG-Aufsichtsratschef und Palmers-Vorstand Martin Neidthart hat die Verkaufspläne dennoch im Vorjahr noch dementiert. Für das City-Kaufhaus Steffl seien bereits Modernisierungspläne ausgearbeitet worden und Herzmansky sei zur Gänze an Peek & Cloppenburg vermietet, wodurch von Seiten der Mehrheitsaktionäre kein Interesse an einem Verkauf bestehe, so Neidthart - allerdings schon im September 2004. (APA)