Wien - Da inzwischen jede zweite HIV-Neuinfektion weltweit einen jungen Menschen betrifft, hat die UNICEF erneut bessere Aufklärung bei Kindern und Jugendlichen gefordert. 2,3 Millionen Kinder sind bereits infiziert - laut UNICEF trifft es jede Minute fünf weitere junge Menschen.

Sorgen bereitet nicht zuletzt die Entwicklung im südlichen Afrika, wo vor allem Mädchen und junge Frauen betroffen sind. Im Auftrag des Kinderhilfswerks reiste der ehemalige ORF-Radio-Intendant Rudolf Nagiller als ehrenamtlicher Sonderbeauftragter für HIV/AIDS acht Tage lang durch Malawi, einen der am stärksten von der Epidemie betroffenen Staaten und Schwerpunktland der Österreich-Sektion von UNICEF.

"Dort besteht die Gefahr, dass eine ganze Eltern-Generation wegstirbt", so Nagiller kurz vor dem Welt-Aids-Tag am 1. Dezember über seine Reise. Nagiller erlebte in Malawi konkrete Hilfe zur Sebsthilfe: Die UNICEF unterstützt vor Ort Gemeinden und die betroffenen Familien. Selbsthilfegruppen und Bürger-Initiativen spielen eine wichtige Rolle im Kampf gegen Aids, sind dem Ausmaß der Epidemie aber nicht mehr gewachsen.

Die Gelder der weihnachtlichen Spendenaktion fließen nicht nur in die lokale Verteilung von Nahrungsmitteln und Medikamenten, sondern auch in die Schaffung von Kinderbetreuungsstätten: Mehr als eine halbe Million Kinder sind in Malawi zu Aidswaisen geworden. Da die älteren unter ihnen oft ihre jüngeren Geschwister mitversorgen müssen, ist ihnen kein ausreichender Schulbesuch mehr möglich. Der Aufbau von Kindertagesstätten soll diese doppelt betroffenen Kinder entlasten - und so verhindern, dass die soziale Katastrophe sich durch mangelnde Ausbildung weiter Bevölkerungsteile in der Zukunft noch verschlimmert. (red)