Wien - Die von der Refco-Betrugsaffäre heftig getroffene Bawag P.S.K. - die an den insolventen US-Broker bzw. dessen einstigen Chef Phillip Bennett insgesamt 425 Millionen Euro verborgt hat - hat am Mittwoch einen ersten Erfolg zur Rückführung dieser Kreditsumme vermeldet.

Die Bawag habe einen Kredit an Refco Inc. in Höhe von Nominale 33 Mio. Euro am Sekundärmarkt an eine international tätige Investmentbank zu einem Kurs von 80,5 Prozent verkauft, wie die Gewerkschaftsbank am Mittwoch mitteilte.

"Wesentliche Werthaltigkeit"

Das Settlement des Kreditverkaufs sei bereits erfolgt, der Kaufpreis überwiesen. Die erfolgreich abgeschlossene Transaktion und "der hohe Kurs zeigen, dass der Markt von einer wesentlichen Werthaltigkeit des Refco-Vermögens ausgeht", so die Bank.

Dieser Kredit war Teil jener Kreditsumme von 75 Mio. Euro, die aus der operativen Zusammenarbeit mit der Refco-Gruppe in der Vergangenheit stammten.

"Das verbleibende maximale Ausfallsrisiko der Bawag in Zusammenhang mit dem Kreditfall Refco reduziert sich damit von 425 Millionen auf 392 Mio. Euro", erklärte die Bank heute in ihrer Aussendung.

Im Rahmen des "aktiven Risikomanagements des Refco-Engagements" sei man bemüht, das Kreditrisiko durch Sekundärmarkt-Verkäufe am Kapitalmarkt weiter zu reduzieren.

Abschied von riskanten US-Geschäften

Unter ihrem neuen Vorstandschef Ewald Nowotny, der dem per Ende Dezember zurück getretenen Bankboss Johann Zwettler nachfolgt, wird sich die Bawag P.S.K. wie berichtet auf den Heimmarkt (Österreich, Mittel-Osteuropa) konzentrieren und den Abschied von riskanten US-Geschäften vollziehen. (APA)