"Utopia" gehört zu den wertvollen Büchern, die ein inzwischen gestorbener Bibliothekar in den 1960er und 1970er Jahren hatte mitgehen lassen. Der Wert der rund 3.000 verschwundenen Stücke soll zwischen 20 und 40 Millionen Euro betragen. Die Polizei bekam nach dem Tod des Bibliothekars im Jahr 2003 einen Tipp aus dem Auktionshaus Christie's. Im Keller des Wohnhauses wurden 1.200 gestohlene Werke sichergestellt. Die Witwe des Gestorbenen und mehrere Verwandte als Mittäter hatten zahlreiche Bücher über den internationalen Auktionsmarkt für rund 1,2 Millionen Euro veräußert. Im Jahr 2004 wurden die Witwe und mehrere Mittäter in Kopenhagen zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt.
Literatur
Gestohlenes Buch für 174.000 Euro versteigert
Thomas Morus' "Utopia" von 1516 ging an ausländischen Sammler - Für ursprünglichen Besitzer, die dänische Nationalbibliothek, nicht erschwinglich
Kopenhagen - Ein aus der dänischen Nationalbibliothek
gestohlenes Buch ist in Kopenhagen für 1,3 Millionen Kronen (174.377
Euro) von einem ausländischen Sammler ersteigert worden. Es handle
sich um ein seltenes Exemplar von Thomas Morus' "Utopia" aus dem
Jahre 1516, berichteten dänische Medien am Mittwoch. Das Auktionshaus
Bruun Rasmussen ließ offen, ob auch die Nationalbibliothek am
Vorabend mitgeboten hatte, um das ursprünglich aus ihren Beständen
stammende Werk zurück zu bekommen. Der Schätzwert lag bei 135.000
Euro.
Die Nationalbibliothek zögert bisher, wegen der immens hohen,
nicht abschätzbaren Prozesskosten gegen Käufer der Bücher vorzugehen. (APA/dpa)