Das Umweltministerium sei zu dem Schluss gekommen, dass das Zwischenlager in der geplanten Form ausreichenden Schutz gegen die ionisierende Strahlung bieten und auch keinen negativen Einfluss auf die Gesundheit der Bevölkerung sowie die Umwelt haben werde. Die beabsichtigte Art der Lagerung der Brennstäbe könne man als "optimal betrachten", hieß es in dem Gutachten des Ministeriums.
Containertyp unbekannt
Die tschechischen Atomgegner protestieren jedoch gegen diese Argumente. Die Umweltbewegung "Südböhmische Mütter" betonte in einer Presseaussendung, das Ministerium habe die Zustimmung erteilt, obwohl noch nicht der Typ des Containers bekannt sei, in denen die Brennstäbe gelagert werden sollen. Außerdem seien mögliche Einflüsse von niedrigen Strahlungs-Dosen auf die Gesundheit der Bevölkerung nicht berücksichtigt worden. Schließlich sei nicht die Null-Variante (Errichtung des Zwischenlagers in anderer Lokalität) gründlich geprüft worden, so die Atomgegner.
"Die Entscheidung des Umweltministeriums ist eine große Enttäuschung für uns. Wir werden unsere Einwände in den kommenden territorialen und baurechtlichen Verfahren geltend machen", betonte Monika Wittingerova von den "Südböhmischen Müttern".
"Floskeln"
Auch die oberösterreichische Anti-Atom-Gruppe "Sonne + Freiheit" protestierte in einer Aussendung gegen die Entscheidung und übte zudem Kritik an der Politik. "Anstatt direkte, klare Worte zu verwenden, verstricken sich die verantwortlichen Politiker in diplomatische Floskeln", hieß es. Die Forderungen aus Österreich würden von der tschechischen Regierung "wahrscheinlich gar nicht ernst genommen, weil sie nur kurzfristig der Beruhigung der Öffentlichkeit dienen und kaum ernst gemeint sind".