Madrid - Die spanische Justiz hat am Dienstag Haftbefehl
gegen vier algerische Terrorverdächtige erlassen, die über
Weihnachten einen größeren Anschlag in Madrid geplant haben sollen.
Das Ziel sollte nach Behördenangaben ein Einkaufszentrum oder der
Flughafen von Madrid sein. Dies sei aus abgehörten Telefongesprächen
hervorgegangen. Die Planungen hätten sich jedoch noch im
Anfangsstadium befunden, hieß es.
Die vier Männer hätten versucht, im südspanischen Granada
Plastiksprengstoff zu beschaffen. Diesen wollten sie mit einer
Lieferung Haschisch bezahlen.
Unterstützung für GSPC
Die Algerier waren in der vergangenen Woche mit sieben
mutmaßlichen Komplizen bei einer Razzia in mehreren spanischen
Städten gefasst worden. Sie sollen die algerische Terror-Organisation
GSPC (Salafistengruppe für Predigt und Kampf) unterstützt haben.
Diese gilt als Satellitengruppe des Terrornetzes Al-Kaida in Europa
und Nordafrika. Die übrigen Festgenommenen wurden am Dienstag unter
Auflagen auf freien Fuß gesetzt.
Seit den Anschlägen in den USA vom 11. September 2001 wurden in
Spanien mehr als 200 Verdächtige aus dem Milieu des islamistischen
Terrorismus festgenommen. Davon standen mehr als 100 Festnahmen im
Zusammenhang mit den Madrider Attentaten vom 11. März 2004, bei denen
191 Menschen getötet und rund 1500 verletzt worden waren. (APA/dpa)