Die von der Musikindustrie als illegal bezeichneten Tauschbörsen werden dreimal öfter benutzt als deren legalen Alternativen, so eine Studie.

Die Anzahl der User, die Musik über so genannte P2P-Filesharing-Börsen herunterladen ist größer als die Anzahl der Nutzer von kostenpflichtigen On-Demand-Diensten. Das ist das Ergebnis einer Studie von Jupiter Research, berichtet BBC Online.

Tauschbörsen

Die von der Musikindustrie als illegal bezeichneten Tauschbörsen werden dreimal öfter benutzt als deren legalen Alternativen.

Bezahlen

Der Studie zu folge zahlen nur fünf Prozent der Konsumenten im Internet für den Download von Musik, immerhin 15 Prozent tauschen Musik-Files, ohne dafür zu zahlen. Vor allem jüngere User sind besonders selten bereit für Musik zu zahlen, in der Altersgruppe 15 – 24 Jahre gaben 34 Prozent an, Musik zu tauschen, ohne dafür zu bezahlen.

Gefahren für die Musikindustrie

Diese Entwicklung birgt Gefahren für die Musikindustrie in sich. Sollten die heute jungen Kunden ihr Verhalten beibehalten, werden sie wohl auch in Zukunft nicht bereit sein, für Musik Geld auszugeben, prognostiziert der Jupiter Analyst Mark Mulligan.

"Ideen sind etwas wert"

Diese Problematik hat auch die österreichische Musikwirtschaft (IFPI) erkannt. Daher setzt man in Österreich auch schon bei den Jüngsten an, im Rahmen des Schulprogramms "Ideen sind etwas wert" soll schon bei den Schülern für Verständnis für das Thema "Geistiges Eigentum" gesorgt werden. Dabei soll in erster Linie die "Gratis-Mentalität", die sich bei vielen Internetnutzern gegenüber Musik eingebürgert hat, bekämpft werden (Der WebStandard berichtete).

Boom

Laut Angaben der IFPI boomt hingegen der globale Markt mit digitaler Musik, er soll sich demnach im ersten Halbjahr 2005 auf 790 Millionen Dollar verdreifacht habe. Weltweit hat der digitale Musikmarkt den Single-Markt überholt und macht etwa sechs Prozent des Umsatzes der Musikindustrie aus. Die Umsätze bei physischen Tonträgern schrumpfen allerdings weiter und können auch durch den digitalen Vertrieb nicht ausgeglichen werden.

Auch die Studie von Jupiter gesteht dem Marlkt mit digitaler Musik durchaus Potential zu, ihr zu folgen sind etwa 10 Prozent der europäischen User bereit, für Musik-Downloads zu bezahlen.(red)