Die Umsetzung der ÖSL sollte dann im Lauf des nächsten Jahres erfolgen, so Hofer. Für ihn sei offen, ob es noch "Adaptierungen" des ausgearbeiteten Modells gebe. Ein Rückkauf der APC, der nicht konkret auf der Tagesordnung gestanden sei, wäre der "Todesstoß" für die ÖSL gewesen. Hofer äußerte die Ansicht, dass auch die Verbundgesellschaft die Übereinkunft "ihren Aktionären zumuten kann".
Erfüllte Erwartungen
Nicht konkret äußern wollte sich Hofer heute zum Ergebnis 2004/05 der EVN (per 30. September), das bereits feststehe, aber erst am 15. Dezember veröffentlicht wird. "Das Ergebnis erfüllt unsere Erwartungen und ist die Basis für eine gute Ausschüttung", hieß es nur. Für 2004 hatte die EVN 95 Cent als Dividende an die Aktionäre ausgeschüttet.
Nach wie vor interessiert ist die EVN an dem zur Privatisierung ausgeschriebenen rumänischen Stromversorger EMS (Electrica Muntenia Sud), allerdings nicht um jeden Preis. "Wir schauen uns das an", erklärte Hofer. Die EVN werde sich am Bieterprozess voraussichtlich beteiligen, die Sache aber "nüchtern und objektiv beurteilen". Falls sich "die Preisspirale nach oben in Bewegung setzt", werde man nicht mitmachen. Zehn Unternehmen haben ihr Interesse an der EMS-Privatisierung bekundet, darunter auch die tschechische CEZ, die drei deutschen Versorger E.ON, RWE Energy und EnBW Energie, die spanische Iberdrola und Union Fenosa International, Gaz de France, die US-amerikanische AES Corporation und die italienische Enel.
EMS versorgt über eine Million Kunden in der rumänischen Hauptstadt Bukarest und deren Umgebung mit Strom. Jährlich verkauft EMS mehr als 4,5 Terawattstunden (TWh). Die rumänische Regierung will bis Ende des Jahres 67,5 Prozent des Unternehmens privatisieren.
Sehr zufrieden ist Hofer mit den beiden Bulgarien-Töchtern ERP Plovdiv und ERP Stara Zagora, die mit ihrer Erstkonsolidierung einen guten Beitrag zum Ergebnis leisteten. Die Integration der bulgarischen Stromversorger "geht gut voran". Er hoffe, mit den lokalen Gewerkschaften eine gute Lösung für den vorhandenen "Arbeitskräfteüberhang" zu finden, sagte Hofer.