Die Teilnehmer der STANDARD-Konferenz über Demokratie und Entwicklung in der Schwarzmeerregion haben bereits sehr konkrete Ideen für verstärkte regionale Kooperationen. Einig ist man sich auch, dass die EU sich stärker engagieren sollte. Der russische Politologe Vladimir Ryabtsev von der Rostov Universität stellt sich eine "Mini- OSZE" vor, die für die Lösung der Konflikte in der Region zuständig sein soll. "Bislang hat sich nur Russland engagiert, das war aber vielleicht nicht so effektiv", sagt Ryabtsev. "Die EU soll Russland nun überzeugen, dass eine vernünftige Europäisierung allen dienen würde." Ein erster Schritt zur Mini-OSZE soll die Gründung einer Schwarzmeerkommission sein, ein Zusammenschluss von NGOs aus Bulgarien, Rumänien, Ukraine, Russland, Georgien und der Türkei. Die meisten Politologen aus der Region, die in Wien zusammengekommen sind, unterstützen diesen Vorschlag.
Zu den wichtigsten offenen Sicherheitsfragen zählen politische Lösungen für abtrünnige Republiken wie Abchasien (Georgien) oder Transnistrien (Republik Moldau), aber auch Waffen-und Menschenhandel. Die Alternativen zur Mini-OSZE wären eine "Universalisierung" der Konflikte mit Hilfe der UNO, eine Schirmherrschaft, die auf einer Kooperation zwischen Russland und der EU oder der Türkei und der EU fußt, oder die Intervention der Nato mit oder ohne USA, erklärt Experte Ryabtsev.