Aus der Vergangenheit ...
"Dank des ägyptischen Klimas hielt sich die Farbenpracht dieser Holzbilder über Jahrtausende, wofür sie ja auch berühmt sind", erläuterte Kurator Harald Froschauer. Dadurch wirken die Porträts auch heute noch, trotz unübersehbarer Alterspuren, eindrucksvoll und vermitteln einen geradezu lebendigen Eindruck der dargestellten Toten. In römischer Zeit begannen die alten Ägypter, den Mumien ihrer Verstorbenen Porträts beizugeben, um die Toten "sowohl im Diesseits als auch im Jenseits identifizieren zu können", so die neue Direktorin des Papyrusmuseums, Cornelia Römer (Vorgänger Hermann Harrauer ist seit Mai in Pension).
So war es etwa Brauch, Gastmahle in den Gräbern in Gesellschaft der Mumien zu feiern, wobei die Porträts sich als hilfreich in der Wiedererkennung erwiesen. Bis dahin hatte das Gesetz gegolten, dass alle Toten genauso wie Sonnengott Osiris aussehen würden, weshalb solche Porträts keinen Sinn gemacht hätten. Vier der sieben antiken Originale der Ausstellung im Papyrusmuseum stammen aus dem eigenen Bestand. Weitere drei wurde für die Schau von privaten Sammlern zur Verfügung gestellt. Zwanzig Exponate sind Faksimiles auf Karton von Originalen, die im Ägyptischen Museum in Kairo zu bewundern sind.
... in die Gegenwart
Diese dienten dem ägyptischen Künstler Ahmed Nawar (geboren 1945 in Gharbia) als Vorlage und Inspirationsquelle für eine neue Bearbeitung der Porträts. Nawar ist "Head of the Ministry of Culturs's Sector for Fine Art" in Ägypten. "Diese Porträts, mit denen ich dienstlich zu tun hatte, haben mich sehr beeindruckt, und verfolgten mich selbst privat", erzählte der Künstler bei der Pressekonferenz. Nawar gestaltete die Porträts mit Bleistift und schwarzer Tinte in Schwarz-Weiß-Kontrasten.