Das Massengrab war im September von Arbeitern am Stuttgarter Flughafen gefunden worden. Es könnte sich um jüdische Gefangene des NS-Arbeitslagers Echterdingen handeln. Bisher war eine Beerdigung der 34 Opfer in Särgen an der Fundstelle geplant gewesen.
Die Sprecherin von Yad Vashem sagte, in diesem Fall könne man die Identität der Opfer ziemlich genau bestimmen. Es gebe eine Liste von 620 Insassen des Arbeitslagers, von denen aber 385 nach Buchenwald weitergeschickt wurden. Man konzentriere sich daher bei der Suche auf die Namen von 235 verbleibenden jüdischen Zwangsarbeitern. "Wir suchen nicht eine Leiche unter einer Million", erklärte die Sprecherin, "wir suchen 35 unter etwas mehr als 200". Die Suche erfolge auch mit Hilfe von "Gedenkblättern", die Holocaust-Überlebende seit den 50er Jahren im Gedenken an ihre ermordeten Angehörigen in Yad Vashem hinterlegt haben.
Zeitliche Periode
Die jüdischen Zwangsarbeiter seien in einem verhältnismäßig kurzen Zeitraum in dem Lager in Echterdingen gewesen, zwischen Oktober 1944 und Jänner 1945, sagte Cohen. Sie seien über den Umweg des Vernichtungslager Auschwitz dorthin gekommen und stammten überwiegend aus den Niederlanden, Frankreich, Griechenland und Ungarn. Die Sprecherin äußerte sich zuversichtlich über die Möglichkeit, überlebende Angehörige zu finden. "Gerade eben sprach ich am Telefon mit einem Mann, der glaubt, dass sein Vater dort war." (APA/dpa)