Addis Abeba - US-Soldaten haben sich in Äthiopien zweier
junger Geparden angenommen, die zum Amüsement der Besucher in einem
Restaurant einer abgelegenen Ortschaft gegeneinander kämpfen mussten.
Die äthiopischen Behörden entsandten am Samstag einen Veterinär in
das Dorf Gode, der die Soldaten bei der Beschlagnahme der drei Monate
alten Tiere in dem Hotelrestaurant unterstützen sollte.
Die misshandelten Geparden würden nach einer medizinischen
Behandlung in den kommenden Tagen von den US-Streitkräften nach Addis
Abeba geflogen, erklärte ein Sprecher der äthiopischen Umweltbehörde.
Dort sollen sie auf dem weitläufigen Anwesen des Palastes des
früheren Kaisers Haile Selassie untergebracht werden, wo bereits
mehrere abessinische Löwen leben.
Die Haltung wild lebender Tiere ist in Äthiopien verboten,
Verstöße werden aber selten geahndet. Der 43-jährige
Restaurantbesitzer erklärte, er habe die Jungtiere von Wilderern
gekauft. Dem weiblichen Jungtier hätten die Wilderer ins Gesicht
getreten, so dass es erblindete.
Der Gepard gehört zu den gefährdeten Tierarten. Seine Bestände
sind von Wilderei und schrumpfendem Lebensraum bedroht. Die
US-Soldaten halten sich im Rahmen der Terrorabwehr am Horn von Afrika
in Äthiopien auf und sind auch mit humanitären Projekten befasst, die
das Ansehen der USA unter der moslemischen Bevölkerung verbessern
sollen. (APA/AP)