Interessen
International
Teheran bietet Nordkorea Öl für Raketentechnologie
Zeitung: Gesandter soll Erdöl- und Erdgaslieferungen in Aussicht gestellt haben
Hamburg - Die iranische Regierung hat Nordkorea nach
Informationen des deutschen Nachrichtenmagazins "Spiegel" im Gegenzug
für eine Kooperation beim Raketenbau ein umfassendes wirtschaftliches
Hilfsprogramm angeboten. Teheran wolle, dass Nordkorea weiter aktiv
bei der Entwicklung von atomar bestückbaren Raketen mitarbeite,
berichtete das Nachrichtenmagazin am Samstag unter Verweis auf
westliche Geheimdienstkreise. Dafür habe ein iranischer Gesandter der
nordkoreanischen Führung kürzlich massive und unentgeltliche Erdöl-
und Erdgaslieferungen in Aussicht gestellt, die dem Land über den
Winter helfen könnten.
Teheran verfolgt mit dem Handel demnach zwei Interessen. Zum einen
hätte es technische Vorteile, da die iranische Mittelstreckenrakete
Shahab-3-Rakete auf einer nordkoreanischen Entwicklung beruht, zum
anderen die Hoffnung, dass der nordkoreanische Machthaber Machthaber
Kim Jong Il damit mehr Zeit hätte, eine Einigung im Atomkonflikt mit
dem Westen zu überdenken. Teheran fürchte, dass es bein einem
Abkommen zwischen Nordkorea und dem Westen noch mehr isoliert werden
könnte. (APA/dpa)