Afghanistan
Niederlande überdenken geplanten Afghanistan-Einsatz
Nach Geheimdienst-Berichten über schlechte Sicherheitslage
Den Haag - Die Regierung in Den Haag will die geplante
Stationierung von 1.200 niederländischen Soldaten in Afghanistan noch
einmal überdenken. Grund seien jüngste Geheimdienstberichte über die
Sicherheitslage im Süden Afghanistans angesichts anhaltender Angriffe
von Taliban-Kämpfern, hieß es am Donnerstag aus Regierungskreisen.
Die Regierung werde die Gefahr, der niederländische Soldaten in der
Region ausgesetzt wären, gründlich prüfen, sagte Außenminister Ben
Bot. Die Regierung werde darauf achten, dass auch im Kampf gegen Terror
die Menschenrechte gewahrt blieben, sagte Bot laut Berichten
niederländischer Zeitungen weiter. Er bezog sich damit offenbar auf
Berichte über geheime Gefängnisse des US-Geheimdienstes CIA in
Osteuropa. Die Niederlande hatten im Juni angekündigt, den
NATO-Einsatz in der südafghanischen Provinz Urusgan vom Frühjahr an
mit 1.200 Soldaten zu unterstützen. Urusgan gilt als eines der
gefährlichsten Gebiete im Land, da die Taliban dort immer wieder
Anschläge verüben. (APA/AP)