Israel behält sich weiteres militärisches Vorgehen vor
Israel behält sich nach den Worten von Außenminister Silvan Shalom ein weiteres militärisches Vorgehen gegen die Hisbollah-Miliz vor. Die "derzeitige Situation im Libanon kann so nicht weitergehen", sagte Shalom am Mittwoch im israelischen Rundfunk. Er warf der libanesischen Regierung vor, sich nicht gegen die Hisbollah im Südlibanon durchsetzen zu können.
Der Fernsehsender der Hisbollah, Al Manar, berichtete, israelische Truppen hätten die Grenze überquert und seien von Kämpfern der schiitischen Miliz angegriffen worden. Aus israelischen Sicherheitskreisen verlautete dagegen, die Soldaten hätten das Feuer eröffnet, um dem Drachenflieger zu helfen. Die Soldaten öffneten demnach ein Tor im Grenzzaun, um dem Mann die Rückkehr nach Israel zu ermöglichen. Die Milizionäre hätten ihn offenbar gefangen nehmen und als Faustpfand bei Verhandlungen über einen Gefangenenaustausch mit Israel einsetzen wollen. Die Truppen hätten libanesischen Boden nicht betreten, hieß es. Am Dienstag griffen israelische Kampfflugzeuge mehrere Ziele im Südlibanon an. Bei den Kämpfen kamen vier Hisbollah-Kämpfer ums Leben, elf israelische Soldaten wurden verletzt.
USA rufen zu Mäßigung auf
Der libanesische Außenminister Faouzi Salloukh, ein der Hisbollah nahe stehender schiitischer Politiker, erklärte, die Verletzung libanesischen Territoriums durch Israel gefährde den Frieden. Israel müsse "unseren Luftraum, die Gewässer und unser Land" respektieren. UNO-Generalsekretär Kofi Annan hatte Israel aufgefordert, die Verletzungen des Luftraums des Nachbarlandes einzustellen. Ein Sprecher des US-Außenministeriums hatte die Angriffe der Hisbollah verurteilt und Israel gleichzeitig zu Zurückhaltung aufgerufen. Es dürfe keine Eskalation geben, sagte der Außenamtssprecher in Washington.
Abzug aus Südlibanon in 2000