Laut Prognosen ist im Winter ein weiterer Anstieg der Tourismus-Arbeitslosigkeit zu erwarten. "Im Oktober hatten wir um 5,9 Prozent mehr Arbeitslose als im Oktober des Vorjahres", so Kaske. Einen Grund dafür sieht er in der illegalen Beschäftigung. Eine Kontrolle der illegalen Arbeitnehmerbeschäftigung (KIAB) habe kürzlich mehr illegal Beschäftigte im Hotel- und Gastgewerbe festgestellt als im Baugewerbe. Außerdem gebe es mehr ausländische Saison-Arbeitskräfte, die nicht unter die Kontingentierung fallen, wie Personen aus den neuen deutschen Bundesländern, Grenzgänger oder Praktikanten.
Niedrigeres Kontingent als im Vorjahr
Wirtschaftsminister Martin Bartenstein hat für die Wintersaison 2005/06 das Kontingent für ausländische Saison-Arbeitskräfte mit 8.005 Personen festgesetzt, nach 8.895 im Jahr davor. Längerfristig kann sich Kaske eine Halbierung dieses Kontingents vorstellen, eine gänzliche Abschaffung lehnt er ab: "Zu Spitzenzeiten werden wir immer Saisonniers brauchen".
Bei den begonnenen Verhandlungen über eine Umstellung des Lohnsystems in Wien von einem Garantie- auf ein Festlohnsystem für das Hotel- und Gastgewerbe erwartet die HGPD noch mehr Bewegung auf Arbeitgeberseite. Die Umsatzsteigerungen sollten sich auch in den Löhnen niederschlagen. Beschäftigte im Tourismus in Wien und der Steiermark sind derzeit umsatzbeteiligt, die Gewerkschaft HGPD strebt eine Umstellung auf das ansonsten übliche Festlohnsystem an.
Eine klare Absage erteilte Kaske heute den von Seiten der Wirtschaft geäußerten Wünschen nach mehr Einsatzmöglichkeiten von Tourismus-Lehrlingen auch am Sonntag: Der Kollektivvertrag (KV) sei bereits so flexibel, dass Jugendliche 23 Wochen lang jeden Sonntag arbeiten könnten. "Auch Jugendliche haben Familie und Freunde, man darf sie nicht vom Gesellschaftsleben ausschließen", meint Kaske. Solche Forderungen seien kein Beitrag, österreichische Jugendliche für eine Ausbildung im Tourismus zu motivieren.
Neues Hausbesorgerrecht