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Foto: AP Photo/Ahn Young-joon-File
Seoul - Der südkoreanische Klonpionier Hwang Woo Suk ist wegen umstrittener Eizellspenden für seine Forschung von allen öffentlichen Ämtern zurückgetreten. Der Tiermediziner der Seouler National-Universität räumte am Donnerstag ethisches Fehlverhalten ein und entschuldigte sich im Nachhinein dafür. Er gab auch den Vorsitz der erst im Oktober gegründeten Welt-Stammzellenbank in Seoul auf. Seine Forschungsarbeit wolle er jedoch weiter betreiben, sagte der 52-Jährige. Hwang hatte zugegeben, Eizellen von zwei seiner Mitarbeiterinnen genutzt und später falsche Angaben gemacht zu haben.

Das Eingeständnis über die Herkunft der Eizellspenden sei für ihn "beschämend und schrecklich", sagte der Forscher. Die Praxis gilt in internationalen Wissenschaftskreisen als unethisch wegen des Risikos, dass dabei Druck durch die Vorgesetzten ausgeübt wird. Das südkoreanische Gesundheitsministerium hatte Hwang hingegen bereits vor dessen öffentlichem Auftritt gegen die Anschuldigungen in Schutz genommen. Die Mitarbeiterinnen hätten freiwillig und unaufgefordert gehandelt, um die Forschungsarbeit voran zu bringen, hieß es.

Aufgedeckt

Ein Reporter des britischen Wissenschaftsmagazins "Nature" hatte bereits im Mai 2004 den Hintergrund der Eizellspenden aufgedeckt und Hwang um eine Erklärung gebeten. Er habe damals jedoch aus Rücksicht auf die Privatsphäre der Spenderinnen nicht die Wahrheit gesagt, sagte Hwang am Donnerstag. "Im Rückblick hätte der Fehler vermieden werden können, wenn wir uns nicht so getrieben gefühlt und uns Zeit zur Überprüfung internationaler Ethik-Standards genommen hätten." Ein ehemaliger Mitarbeiter Hwangs vom MizMedi-Krankenhaus in Seoul hatte außerdem am Montag enthüllt, dass er Frauen, die Eizellen für die Forschung Hwangs gespendet hätten, als Aufwandsentschädigungen Geld gegeben habe. Davon habe er damals aber nichts gewusst, sagte Hwang.

Hwang gilt in seinem Heimatland wegen seiner bahnbrechenden Arbeit auf dem Gebiet der Stammzellforschung als eine Art Volksheld. Dem Forscher und seinem Team war es im vergangenen Jahr weltweit erstmals gelungen, einen menschlichen Embryo zu klonen und daraus Stammzellen für die Herstellung von neuem Gewebe zu gewinnen. Ziel ist es, neue Heilungsmethoden für schwer kranke Menschen zu finden. Im Sommer dieses Jahres hatte Hwang als erster auch einen Hund geklont. Die Stammzellforschung Hwangs und anderer Forscher ist jedoch stark umstritten, weil dabei menschliche Embryonen zum Zweck der Forschung hergestellt und zerstört werden müssen. (APA/dpa)