Stuttgart - Der Finanz- und Versicherungsmakler MLP hat nach einem unerwartet guten Maklergeschäft seine Geschäftsprognose für das laufende Jahr angehoben. MLP teilte am Dienstagabend in einer Pflichtveröffentlichung in Wiesloch bei Heidelberg mit, im Jahr 2005 sei ein Vorsteuerergebnis (Ebt) in Höhe von 110 Mio. Euro zu erwarten.

Bisher hatte das nach dem Verkauf seines Versicherungsgeschäfts seit Jahresmitte wieder als reiner Makler aktive Unternehmen einen Anstieg des Vorsteuergewinns auf 100 von 87,7 Mio. Euro im Jahr 2004 in Aussicht gestellt. Nach Abschluss von drei Quartalen beläuft sich das Vorsteuerergebnis vor dem gewöhnlich starken vierten Vierteljahr bereits auf 82,6 Mio. Euro. "Die positive Entwicklung der vergangenen Monate stimmt uns zuversichtlich für das Jahresendgeschäft", teilte der Vorstand mit.

Die Erträge aus der Maklertätigkeit seien im dritten Quartal zu dem wegen eines Nachfragebooms geschäftsträchtigen Vorjahreszeitraum um 2,4 Prozent auf 105,1 Mio. Euro gestiegen. "Die Monate Juli bis September waren die bislang erfolgreichsten für MLP im laufenden Geschäftsjahr", erläuterte das auf die Vermögensberatung von Akademikern spezialisierte Unternehmen mit. MLP vermittelt seinen Kunden vor allem Versicherungen und kassiert dafür von den Versicherungsanbietern Provisionen.

Erwartugnen übertroffen

MLP übertraf mit seinen vorzeitig veröffentlichten Geschäftszahlen die Erwartungen und setzte sich auch von dem jüngsten Gewinneinbruch beim Konkurrenten AWD ab. Von Reuters befragte Analysten hatten im Durchschnitt in den Monaten Juli bis September lediglich mit knapp unter Vorjahr liegenden Erträgen aus der Vermittlung von Versicherungen und Bankgeschäften in Höhe von 101 Mio. Euro gerechnet. Auch mit dem im dritten Quartal erzielten Anstieg des Vorsteuerergebnis im fortgeführten Geschäft um 23 Prozent auf 17 Mio. Euro schnitt MLP besser als erwartet ab. Darin sind die Ergebnisse der im Sommer verkauften Versicherungstöchter nicht mehr enthalten.

Aus dem Verkauf seiner Töchter verbuchte der Finanzdienstleister in zurückliegenden Quartal einen Veräußerungsgewinn vor Steuern in Höhe von 144,4 Mio. Euro. Weitere Veräußerungsgewinne können in Abhängigkeit von der Geschäftsentwicklung der abgestoßenen Töchter bis zum Jahr 2008 fließen. (APA/Reuters)