Auf der Harley durch die Kellergasse. Peter Andreas Dolle auf dem Weg zu seinem Arbeitsplatz.

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Sein Credo: Wein ist Kommunikation. Das ist das AIDA-Prinzip - Attention -Interest - Desire - Action

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Peter A. Dolle

Bild: Pado
Geht man rein nach dem Äußeren, kommt man nicht gleich auf den Beruf "Winzer". Denn g'standenes Bikertum hat so sagt das Vorurteil, hauptsächlich mit Bier zu tun. Aber "Biker" ist Peter Andreas Dolle vornehmlich in der "Zweitberufung". In erster Linie ist er Winzer, seit April 2004 unabhängig vom Weingut seines Vaters (Peter Dolle, Anm.), für den er bis dahin die Kellerarbeit gemacht hatte.

Rund acht Hektar Rebflächen und eine Buschenschank, die im Besitz seiner Mutter waren, bildeten die Grundlagen für diesen Schritt. "Im Grunde hab ich bei null begonnen", erzählt Dolle, der bei seiner Verselbständigung weder Kunden noch Equipment hatte, dafür aber acht Hektar Rebflächen in sehr guten Lagen, die aus den Pachtflächen, die zum Betrieb des Vaters gehörten, herausgelöst wurden.

Arbeitsqualität

Zuerst habe er vor allem in die Ausstattung investieren müssen, die Traktorarbeiten wurden ausgelagert. "Die Kellerarbeit ist mit Ende Februar beendet und dann geht's ab in den Weinberg", was in jedem Fall durch die Abwechslung mehr Spaß an der Arbeit bedeutet. Dazu kommen "mehr Zeit für die Familie, und ich arbeite vor allem für mich", beschreibt Dolle die neue Arbeits- und Lebensqualität.

Pado-Hauptsorten sind Grüner Veltliner und Riesling, typisch für die Region um Strass, wo Dolle Flächen in den beiden Vorzeigelagen Gaisberg und Hasel besitzt. 2005 wird es auch einen reinsortigen Weißburgunder geben. Hinter den modern gestalteten Etiketten, die auf einem Buchstaben- und Namensspiel aufbauen, findet sich auch eine weiße Cuvée aus den Burgundersorten Chardonnay, Weiß- und Grauburgunder und zwei rote Cuvées aus Zweigelt und St. Laurent bzw. St. Laurent und Cabernet Sauvignon.

Auf einen Rebsorten-Favoriten lässt sich Dolle nicht festnageln. "2004 war ich mit dem Grünen Veltliner sehr zufrieden, 2005 ist wieder Riesling sehr schön geworden", wenn auch heuer durch die notwendige Selektion die Mengen um mehr als ein Drittel geringer ausfallen werden. "Aber Aromatik und Schmalzigkeit würde ich heuer über 2004 stellen." (Luzia Schrampf, DER STANDARD, Printausgabe vom 23.11.2005)