Washington - US-Außenministerin Condoleezza Rice hat die
bosnische Regierung zu neuen Anstrengungen bei der Festnahme des
früheren Serbenführers Radovan Karadzic und dessen Generals Ratko
Mladic aufgerufen. "Es kann keine Entschuldigungen und Verzögerungen
mehr geben, zehn Jahre sind genug", sagte Rice am Dienstag in
Washington bei einer Feier zehn Jahre nach dem
Dayton-Friedensabkommen. Sie drängte die bosnische Führung: "Reißt
die Trennungsmauern ein."
Bedrohung für Zukunft
Die Parteien der bosnischen Serben versprachen in Washington "alle
möglichen Maßnahmen" zu ergreifen, um die beiden als Kriegsverbrecher
Angeklagten festzunehmen. Anders als früher nannten sie Karadzic und
Mladic in ihrer Vereinbarung beim Namen, die die bosnische Botschaft
in Washington veröffentlichte. Dass die beiden noch auf freiem Fuß
seien, bedrohe die Zukunft des Landes.
Mit dem Treffen in Washington erinnerten die USA und die bosnische
Regierung an das 1995 in Dayton (Ohio) ausgehandelte Abkommen, mit
dem der Krieg beendet wurde. An dem Treffen nahmen die drei
abwechselnd amtierenden Präsidenten Bosnien-Herzegowinas teil: Miro
Jovic, Sulejman Tihic und Borislav Paravac. (APA/dpa)