Cross will mit dem Gesamterlös - angepeilt sind in Summe 110 Millionen Euro - bestehende Beteiligungen aufstocken oder neue erwerben. Rund die Hälfte ist laut KTM-Chef Stefan Pierer für Aquisitionen, konzerninternes Wachstum und die Refinanzierung des Einstiegs beim Mittelstandsfinanzierer Unternehmens Invest AG (UIAG) reserviert. "Die zweite Hälfte ist für die Kriegskasse, also strategische Reserven", sagte Pierer zum STANDARD. "Die VA Tech Hydro spielt keine vordergründige Rolle", sagte Pierer, auf sein Kaufinteresse an der nun im Siemens-Besitz befindlichen Kraftwerkssparte der VA Tech angesprochen.
Eine "NewCo", also ein Vehikel, mit dem sich Hydro kaufen ließe, hat Cross dem Vernehmen nach aber immerhin gegründet. Ob Siemens vom Cross-Konsortium, zu dem neben UIAG und Porr auch der steirische Ex-Wirtschaftslandesrat Herbert Paierl gehört, tatsächlich ein Angebot erwarten kann, ist allerdings offen. Die Vorbereitungen dafür laufen auf Hochtouren, bis 9. Dezember können verbindliche Angebote abgegeben werden.
Leicht dürfte die Entscheidung, ein solches abzugeben, nicht sein. "In der Hydro-Gleichung sind zu viele Unbekannte", heißt es in anderen Interessentenkreisen. Als Hauptproblem gilt, dass Verkäufer Siemens derzeit nicht garantieren könne, dass die zurzeit ausgesetzte Kooperation mit General Electric (GE) bei Turbogeneratorenfertigung und Gasturbinen jemals wieder weiter gehe. Dass die Interessenten mit GE offiziell nicht einmal verhandeln dürfen, weil Siemens das per Vertraulichkeitserklärung untersagt habe, erleichtere die Sache nicht.