New York- Die sudanesische Bürgerkriegsregion Darfur (Darfour) droht nach den Worten von UNO-Generalsekretär Kofi Annan in völliger Gesetzlosigkeit zu versinken. Im September und Oktober seien dort wieder mehr Menschen ermordet oder vergewaltigt worden, hob Annan am Montag in seinem Monatsbericht an den Weltsicherheitsrat hervor. Auch würden weiter Zivilisten aus ihren Dörfern vertrieben - viele von ihnen bereits zum zweiten oder gar dritten Mal. In seinem Juni-Bericht hatte Annan noch einen Rückgang der Gewalttaten im Vergleich zum Jahresanfang festgestellt. Kämpfe zwischen regimetreuen arabischen Janjaweed-Reitermilizen und Rebellen hatten im Vorjahr in Darfur eine Flüchtlingswelle unvorstellbaren Ausmaßes ausgelöst. Nach UNO-Angaben wurden bis zu zwei Millionen Menschen vertrieben, davon mehr als 200.000 in den Nachbarstaat Tschad. Die einzige Lösung des Konflikts sei der Abschluss einer Friedensvereinbarung bei den anstehenden Verhandlungen der Afrikanischen Union (AU) in Abuja (Nigeria), sagte Annan. Die Friedensgespräche hätten eigentlich am Montag beginnen sollen, ihr Start wurde jedoch nach Angaben aus AU-Kreisen wegen logistischer Probleme verschoben. (APA/Reuters)