München - Am Dienstag ist Steffen Hofmann mit Rapid in die große Fußball-Welt eingetaucht. Der Champions-League-Auftritt in der mit 66.000 Zuschauern ausverkauften Münchner Allianz Arena gegen FC Bayern war für den früheren Bayern-Amateur nach eigenen Angaben "eines der größten Spiele meiner Karriere". Schon ab der kommenden Saison könnten beeindruckende Stadien für den Mittelfeldspieler zum Alltag werden, sollte er seinen im Sommer auslaufenden Vertrag mit den Hütteldorfern nicht verlängern und den Sprung in eine europäische Top-Liga schaffen.

Im vergangenen Frühjahr hatte Österreichs "Fußballer des Jahres" ein neues Angebot von Rapid abgelehnt, vor einigen Tagen bekam er wiederum einen Kontrakt vorgelegt. "Ich habe mir aber vorgenommen, dazu zu diesem Zeitpunkt nichts zu sagen. Eine Entscheidung wird wahrscheinlich erst im Jänner oder Februar fallen", erklärte der 25-Jährige.

Eine Verlängerung seines Wien-Aufenthalts ist nicht ausgeschlossen, doch die Herausforderung, sich auch außerhalb Österreichs zu beweisen, übt auf Hofmann einen besonderen Reiz aus. Seine Heimat Deutschland wäre in diesem Fall zwar die nahe liegendste Lösung, "aber es muss nicht unbedingt die Bundesliga sein. Es gibt auch andere Länder, in denen guter Fußball gespielt wird."

Einen Wechsel innerhalb Österreichs hält Hofmann für eher unwahrscheinlich. Die Gelegenheit dazu hätte sich ihm schon vor einem Jahr geboten. "Im vergangenen Winter hat es ein Angebot der Austria gegeben, aber das ist für mich nie wirklich in Frage gekommen", sagte der gebürtige Würzburger, der sich zu den Turbulenzen beim Erzrivalen nach dem angekündigten Stronach-Rückzug so wie die gesamte grün-weiße Vereinsspitze nicht äußern wollte. "Das ist nicht unser Problem."

Offen ist nicht nur Hofmanns künftiger Verein, sondern auch seine mögliche Karriere im ÖFB-Teamtrikot. Die Irrungen und Wirrungen seit seiner Präsentation als österreichischer Nationalspieler im vergangenen Juli hätten ihn in eine "skurrile Situation" gebracht, die Hoffnung auf einen Platz in der Auswahl des künftigen Teamchefs Josef Hickersberger lebt aber. "Ich denke, dass die Chancen immer noch da sind. Jetzt muss man eben mit Juristen reden."

Vorläufig aber will sich Hofmann weder mit Team- noch mit Transfer-Spekulationen allzu sehr beschäftigen und sich lieber der Titelverteidigung mit Rapid widmen. Als Schlüsselpartie bezeichnet Hofmann diesbezüglich das letzte Spiel seiner Mannschaft in diesem Jahr am 10. Dezember auswärts gegen Spitzenreiter Red Bull Salzburg. "Verlieren dürfen wir diese Partie auf keinen Fall", meinte der Regisseur, ergänzte aber auch: "Doch die Salzburger haben gezeigt, wie man einen großen Rückstand aufholen kann." (APA)