Wien - ÖGB-Präsident Fritz Verzetnitsch (S) geht davon aus, dass der neue BAWAG-Generaldirektor Ewald Nowotny "Ruhe in die Bank hineinbringt". Er geht davon aus, dass die Gewerkschaftsbank auch heuer eine Dividende an den Alleineigentümer ÖGB ausschütten wird. Die BAWAG-Mitarbeiter würden in einer Weise agieren, "dass Sparer und Kunden Vertrauen in die Bank haben und dass der Eigentümer eine entsprechende Dividende erhält", so Verzetnitsch am Montag in der "ZiB 2".

Angesichts der Refco-Affäre betonte Verzetnitsch, "dass es nicht zur geschäftlichen Praxis der Gewerkschaftsbank zählen soll, Risikogeschäfte zu machen". Gleichzeitig versicherte er jedoch, dass der Refco-Kredit kein "Spekulationsgeschäft" gewesen sei, sondern "ein Kredit, der sich in betrügerischer Form dargestellt hat". Zurückgewiesen wurde von Verzetnitsch Kritik an der mangelnden Banken-Erfahrung Nowotnys. Schließlich sei dieser sechs Jahre lang im Verwaltungsrat der PSK gesessen.

Angesichts jüngster Berichte über finanzielle Probleme des Gewerkschaftsbundes (der operative Verlust des Jahres 2004 lag demnach bei 43,3 Mio. Euro) verwies Verzetnitsch auf die laufende "Organisationsreform" des ÖGB. Außerdem werbe die Gewerkschaft weiter um neue Mitglieder. Er habe jedenfalls keine Sorge, "dass der ÖGB seine Schlagkraft verliert", versicherte der Gewerkschafts-Chef. (APA)