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Thor Heyerdahl im Alter von 33 Jahren. 1938, also mit 24 Jahren, zeigte er sich von der "charakterfesten deutschen Rasse" begeistert.

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Oslo - Der norwegische Entdecker, Anthropologe und Archäologe Thor Heyerdahl (1914-2002) hat 1938 mit einem der führenden "Rasseforschern" der deutschen Nationalsozialisten kooperiert und sich begeistert über die "charakterfeste deutsche Rasse" geäußert. Wie der Schriftsteller Ragnar Kvam jr. in einer neuen Biografie über den weltberühmten Abenteurer berichtet, schenkte Heyerdahl dem als führenden Rasseforscher bei den Nationalsozialisten geltenden Prof. Hans Günther (1891-1968) an der Universität Jena einen Schädel, den er ein Jahr zuvor von seinem ersten Aufenthalt auf den Marquesa-Inseln im Pazifik mitgenommen hatte. Heyerdahl wurde mit einem Schlag weltberühmt, als er 1947 auf dem primitiven Balsafloß "Kon-Tiki" über den Pazifik von Peru nach Tahiti segelte. Damit wollte er gegen die Meinung der etablierten Wissenschaft die Möglichkeit beweisen, dass Polynesien von Südamerikanern besiedelt wurde. Über seine Reiseeindrücke in Deutschland 1938, bei denen er mit mit Günther eine kontinuierliche Zusammenarbeit durch Zulieferung weiterer Schädel aus dem pazifischen Raum vereinbarte, schrieb Heyerdahl an seine Mutter: "Du glaubst nicht, wie wunderbar der Übergang ist, wenn man aus Frankreich hierher zu dieser charakterfesten Rasse kommt." (APA/dpa)