London - Nachdem in Großbritannien die Sperrstunde aufgehoben ist, werden nach Überzeugung des Schwiegervaters von Tony Blair viele Briten in ihrem Leben "nie wieder nüchtern" sein. Tony Booth, der Vater von Cherie Blair, erklärte, er sei selbst Trinker gewesen und rechne nun mit einer Besorgnis erregenden Zunahme des Alkoholismus in Großbritannien.

"Furchtbar gefährlich"

Dass in britischen Pubs vom kommenden Donnerstag an 24 Stunden am Tag Alkohol ausgeschenkt werden darf, sei "falsch, irrsinnig und furchtbar gefährlich", sagte Booth der Zeitung "Daily Mail" (Samstagausgabe). Er habe zwar seit 26 Jahren keinen Tropfen mehr angerührt, sei aber davor 20 Jahre lang ein "schlimmer Schluckspecht" gewesen, bekannte Blairs Schwiegervater. Die Aufhebung der Sperrstunde werde dazu führen, dass "mehr Leute öfter betrunken sind". Öffnungszeiten rund um die Uhr, wie einige Pubs sie planen, würden dazu führen, dass viele Briten ständig unter Alkohol stehen.

Angelsächsische Art

Booth glaubt der Zeitung zufolge, dass Briten mehr als andere Nationen durch Alkohol gefährdet sind. "Längere Öffnungszeiten machen aus uns nicht plötzlich Leute von Welt mit Mittelmeer-Gepflogenheiten, die glücklich dabei sind, während einer ganzen Stunde in einem Straßen-Cafe ein oder zwei Gläser Rotwein zu trinken. In diesem Land trinken wir nicht auf solche Art. Wir trinken auf primitivere, Furcht erregende angelsächsische Art. Wir trinken, um besoffen zu werden." (APA/dpa)