Sarkozy fühlt sich "von Millionen Menschen unterstützt"
Innenminister sieht sich in Bezug auf Kandidatur bei Präsidentenwahl bestätigt - Fordert "tief greifende Änderung" Frankreichs
Redaktion
,
Paris - Der französische Innenminister und Chef der
Regierungspartei "Union für eine Volksbewegung" (UMP), Nicolas
Sarkozy, fühlt sich durch die jüngsten Vorstadtkrawalle in seiner
Entschlossenheit, bei der Präsidentenwahl 2007 zu kandidieren,
bestätigt. "Während dieser drei Wochen konnte ich durchhalten, weil
ich mich von Millionen wie Menschen wie Sie unterstützt fühlte",
sagte Sarkozy am Samstag bei einer Parteiveranstaltung in Paris.
"Niemals fühlte ich einen so großen Abstand zwischen dem
virtuellen Land, wie es den ganzen Tag in Artikeln beschrieben wird,
und dem wirklichen Land", betonte Sarkozy und fügte hinzu: "Ich
wollte mich auf das wirkliche Land stützen, das sehr wohl verstanden
hat, dass die Stunde der Wahrheit gekommen ist. Was in unseren
Vorstädten passiert, ist absolut entscheidend für unser Land."
"Verlange einen Bruch"
Der Innenminister sprach sich für eine "tief greifende Änderung"
Frankreichs aus. "Wir müssen mit einem politischen, sozialen,
wirtschaftlichen Modell brechen, das in dreißig Jahren vor allem
Arbeitslosigkeit, Schulden und Bewegungslosigkeit produziert hat. Aus
diesem Grund verlange ich einen Bruch", erklärte Sarkozy.
Bei den Vorstadtkrawallen in den vergangenen drei Wochen wurden in
Frankreich tausende Autos sowie zahlreiche öffentliche Gebäude in
Brand gesteckt sowie in der Folge tausende Randalierer festgenommen.
Von der Linksopposition, aber auch aus den eigenen Reihen wurden
wiederholt Kritiken an Sarkozys harter Linie laut, insbesondere als
er die Vorstadtjugend als "Gesindel" und "Ganoven" beschimpfte. (APA)
Forum:
Ihre Meinung zählt.
Die Kommentare im Forum geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
Die Redaktion behält sich vor, Kommentare, welche straf- oder zivilrechtliche Normen verletzen,
den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen
(siehe ausführliche Forenregeln),
zu entfernen. Benutzer:innen können diesfalls keine Ansprüche stellen.
Weiters behält sich die STANDARD Verlagsgesellschaft m.b.H. vor, Schadenersatzansprüche
geltend zu machen und strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.