Kopfschmerzen, Bauchweh und Schlafstörungen - heimische 16-Jährige leiden laut Pisa 2 häufig unter solchen und ähnlichen gesundheitlichen Beschwerden.

Über 80 Prozent der Befragten gaben zudem an, durch schulische Probleme belastet zu sein. Hinzu kommen laut Studie zumindest gelegentlich soziale Stressfaktoren wie demütigende Lehrer, gemeine Mitschüler oder gering schätzende Eltern.

Anlaufstelle für die Kids ist dann oft der Schularzt oder die Schulärztin. Christine Riss ist eine von rund 2500 österreichweit: Zweimal pro Woche können die Schüler des Gymnasiums Wenzgasse bei ihr medizinischen und anderen Rat einholen. "Als Schulärztin bin ich eine Instanz, die nicht angstbesetzt ist", weiß die Medizinerin. Von den Schülern wird sie als neutrale Vertrauensperson gesehen, bei der man auch Trost und Hilfe suchen kann.

Die Probleme allein auf die Schule zurückzuführen sei allerdings zu wenig, sagt Riss. Wobei sich die Verkühlungen in den schularbeitsintensiven Phasen schon häufen würden.

Bereits der Erstkontakt mit den "Patienten" bedarf oft gewissen Einfühlungsvermögens: Manche Schüler kommen etwa vordergründig mit körperlichen Beschwerden, "nach drei-, viermal Bauchschmerzen stellt man dann fest, dass etwas ganz anderes dahinter steckt". Andere erzählen gleich direkt, was sie bedrückt. Wieder andere haben besorgte Freunde, die sich vertrauensvoll an die Ärztin wenden. Auch Lehrer berichten mitunter über Verhaltensauffälligkeiten eines Schülers.

Der gesetzliche Schlüssel von einer Schularzt-Wochenstunde pro 60 Schüler sei dafür jedenfalls "viel zu wenig", findet die Ärztin: "Gerade bei der psychologischen Betreuung ist einfach mehr Zeit für den Einzelnen nötig." (DER STANDARD, kmo, Printausgabe, 19.11.2005)