"Schlechtes Image"
"Im Lehrberuf steigen die Anforderungen im Bezug auf Erziehung und Ausbildungsqualität ständig, die Verantwortung ist groß und die Belastung hoch, dennoch hat der Lehrerstand in der Öffentlichkeit ein schlechtes Image", so Claudia Zeiringer, Koordinatorin des Projektes "Schul.support" am Institut für Nichtinvasive Diagnostik des Joanneum Research in Weiz. Die Belastungen seien oft zwar nicht änderbar, wohl aber das Verhalten der Lehrer mit diesen Schwierigkeiten umzugehen, so die Elektromedizinerin im Gespräch mit der APA.
Mit dem vom Pädagogischen Institut des Bundes und dem Zukunftsfonds Steiermark und dem Fonds Gesundes Österreich unterstützten Projekt sollten Lehrer befähigt werden, "Situationen die sie belasten, schneller zu erkennen. Sie sollen besser mit diesen Situationen umgehen können, eigene und fremde Stressreaktionen besser einordnen und auch Erholungsphasen bewusster gestalten können", schildert Zeiringer.
Hohes Risiko
Dazu wurden die Lehrer zuerst von den Elektromedizinern des Joanneum Research und den Psychologen der Grazer Uni auf ihr körperliches und psychisches Befinden hin getestet. So wurden über den gesamten Projektzeitraum hinweg immer wieder Langzeit-EKGs und Aufzeichnungen zur Atemfrequenz gemacht. Unter der Leitung des Psychologen Wolfgang Kallus wurden Aspekte des jeweiligen Stressverarbeitungspotenzials und der individuelle Stress-Erholungszustand mehrmals erhoben. Dabei habe sich u.a. gezeigt, dass rund ein Viertel der teilnehmenden Lehrer in die Gruppe mit einem erhöhten Risiko für Burn-Out einzuordnen waren, so Zeiringer. Sie würden fast sechs Wochen zur Erholung von den täglichen Belastungen brauchen.