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Telekom-Chen Heinz Sundt (mitte) eröffnete am ersten Handelstag der TA-Aktie an der Wall Street die New Yorker Börse.

Foto: REUTERS/Mel Nudelman
Wien - Mit kommendem Montag, 21. November, notiert die Telekom Austria-Aktie seit genau fünf Jahren an der Wiener und New Yorker Börse. Im damals größten Börsegang in der österreichischen Geschichte am 21. November 2000 wurde das Papier mit Sonderrabatten vor allem österreichischen Privatanlegern schmackhaft gemacht und als "Volksaktie" verkauft.

Die Aktie stand zu Beginn stark unter Druck, hat sich aber im Fünf-Jahres-Verlauf doch recht gut entwickelt und zufälligerweise gerade heute ihren bisherigen Höchststand erreicht.

Die TA-Aktie musste an ihrem ersten Handelstag am 21. November 2000 an der Wiener Börse deutliche Kurseinbußen einstecken. Der Kurs rutschte unter den Ausgabepreis von 9 Euro, verlor um 11,11 Prozent und erreichte mit 8,00 Euro sein Tagestief.

Die Aktie schloss dann mit 8,35 Euro. Auch an der New Yorker Börse konnte das Papier kein gelungenes Debüt feiern, der Schlusskurs lag damals um 11,16 Prozent unter dem Ausgabekurs.

Monatelange Durstrecke

Nach monatelanger Durstrecke entwickelte sich die TA-Aktie in der Folge allerdings recht gut, der Kurs stieg seit dem 21. November 2000 um beachtliche 105 Prozent. Zum Vergleich dazu andere ATX-Schwergewichte: Die OMV gewann im selben Zeitraum um 425,5 Prozent dazu, die Erste Bank um 280,67 Prozent.

Ihren bisherigen Tiefststand seit dem Börsegang erreichte die TA-Aktie im Handelsverlauf am 24. Jänner 2001 mit 5,38 Euro. Heute, Freitag, erreichte das Papier in Folge der am Mittwoch präsentierten sehr guten Neunmonatsergebnisse im Handelsverlauf mit 18,60 Euro um 11:04 Uhr seinen bisherigen Höchststand.

"Erfolgsstory"

"Trotz der Unkenrufe zu Beginn des Börsegangs ist die Telekom Austria-Aktie sicher eine Erfolgsstory geworden", sagte RCB-Analystin Claudia Vince-Bsteh heute zur APA.

Die TA sei damals sicher in einem schwierigen Marktumfeld an die Börse gegangen, heute könne das Unternehmen, das stark gewachsen und sowohl auf dem österreichischen Heimmarkt als auch in Südosteuropa gut positioniert sei, auf einen "schönen Erfolg" zurückblicken.

25,8 Prozent

Beim TA-Börsegang war das ursprünglich geplante Emissionsvolumen von bis zu 140 Millionen Aktien bzw. 28 Prozent der TA wegen des "schwierigen Marktumfelds" reduziert worden. Die Staatsholding ÖIAG brachte schließlich inklusive Mehrzuteilungsoption insgesamt 128,8 Millionen Aktien bzw. 25,8 Prozent an die Börse.

Der Brutto-Erlös (exklusive Sonderrabatte für Privatanleger und Mitarbeiter) betrug 1,16 Mrd. Euro. Vor dem Börsegang stand die Telekom Austria zu 75 Prozent minus einer Aktie im Eigentum der ÖIAG, 25 Prozent plus eine Aktie gehörten der Telecom Italia.

Privatanleger bekamen in der Frühzeichnerphase bei einer Order von maximal 1.000 Stück Aktien 5 Prozent Rabatt auf den Preis, der am 20. November 2000 mit 9 Euro und damit am unteren Ende des Preisbandes von 9 bis 12 Euro festgesetzt wurde.

Darüber hinaus erhielten alle Privatanleger bei einer Behaltefrist von 18 Monaten für je zehn Aktien eine Bonusaktie gratis. Beim TA-Börsegang wurde mit rund 91.500 Aktionären die höchste Privatanleger-Nachfrage verzeichnet, die es bei einer österreichischen Transaktion je gegeben hatte.

Eineinhalbfach überzeichnet

Die TA-Aktie war beim Börsegang eineinhalbfach überzeichnet. Die Nachfrage verteilte sich zu 35 Prozent auf das Inland und zu 65 Prozent auf das Ausland. Von der Inlandsnachfrage entfielen 28 Prozent auf Retail und 72 Prozent auf institutionelle Investoren. Mehr als 72 Prozent der 18.700 TA-Mitarbeiter orderten Aktien im Wert von 31,5 Mio. Euro.

Die TA selbst feiert ihr Börsejubiläum am Dienstag, 29. November, mit einer Festveranstaltung in der Wiener Börse. (APA)