"Schule, Uni, Lehre, stoppt die Misere", das war der Leitspruch bei der Demonstration von Studenten-, Schüler- und GewerkschaftsvertreterInnen am Freitag in Wien. Die Jugendlichen demonstrierten "für offenen Hochschulzugang, Schulbildung für alle und Maßnahmen gegen Jugendarbeitslosigkeit" in Wien.

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Zum Protest aufgerufen hatten die ÖH-Bundesvertretung, lokale Hochschülerschaften und Akademievertretungen, die Landesschülervertretung Wien sowie die Jugend der Gewerkschaft der Privatangestellten und der Metaller. Protestiert wurde gegen Geldmangel bei der Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit, an den Schulen, den Universitäten oder an den Pädagogischen Akademien sowie gegen Zugangsbeschränkungen an Unis und Pädagogischen Akademien beziehungsweise Hochschulen.

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"Durchbrecht die Schranken" forderte das Transparent der Österreichischen Hochschülerschaft (ÖH), ein weiteres Spruchband richtete sich "Gegen Eliten und Denkfabriken".

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Der Verband Sozialistischer StudentInnen (VSStÖ) machte mit Sprüchen wie "Brot für die Welt - Torte für Gehrer" oder "Gehrer blutet die Unis aus" seinem Ärger Luft.

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Nach dem Demo-Auftakt mit rund 800 Schülern und Lehrlingen bei der Oper hatten sich vor der Hauptuni noch einmal rund 200 Studenten eingefunden. Insgesamt gingen rund 2.000 Jugendliche auf die Straße.

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Eine sechzehnjährige Schülerin kritisiert im Gespräch mit derStandard.at/Uni: "In den Schulen bekommen wir zuwenig Bildung, die später für die Universität wichtig ist." Auf die Frage, warum sie heute an der Demo teilnehme, antwortet sie: "Gehrer soll sehen, dass sie nicht alles machen kann, was sie will. Wir finden den Bildungsabbau mies."

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Bei Schülern und Lehrlingen dominierten die Fahnen von Sozialistischer Jugend (SJ) und der SP-nahen Aktion Kritischer SchülerInnen (AKS). Parolen wie "Sie sagen kürzen, wir sagen stürzen" bzw. "Bildung für alle, sonst gibt's Krawalle" wandten sich auch gegen die Regierung. Auf anderen Transparenten war zu lesen: "Sparen macht uns plöd" oder "2 plus 2 = 8. Danke Liesl! Gut hast du das gemacht".

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Ein schlechtes Kompetenz-Zeugnis stellten die Teilnehmer der Demostration Bildungsministerin Gehrer aus. Veronika, Lehramtsstudentin Geschichte und Werkerziehung: "Ich hoffe, dass Gehrer sieht, dass etwas falsch läuft." Ein VWL-Student, der an der Demo teilnimmt, erklärt: "Ich gehe mit, weil es an den Unis tendeziell schlechter wird."

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Kritik an der Demonstration kam unter anderem von ÖVP-Wissenschaftssprecherin Gertrude Brinek. Sie sieht Parolen der Sozialistischen Jugend und der AKS, die bei der heutigen Demonstration auf Transparenten zu lesen gewesen sind, als bedenklich an. "Bildung für alle, sonst gibts Krawalle" etwa sei ein Slogan, der angesichts der jüngsten Jugendausschreitungen in Frankreich bestenfalls geschmacklos sei. (mat/APA)

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