München - Vor seiner geplanten Zerschlagung ist der Chipkonzern Infineon tief in die Verlustzone zurückgefallen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2004/05 machte das Unternehmen einen Verlust von 312 Mio. Euro nach einem Gewinn von 61 Mio. Euro im Jahr zuvor. Damit fiel der Nettofehlbetrag noch höher aus als von vielen Analysten erwartet. Infineon-Chef Wolfgang Ziebart sagte am Freitag in München, man habe große Fortschritte bei den Kosten und bei der Verschlankung des Konzerns gemacht. Der Preisdruck sei aber groß.

Der Umsatz von Europas größtem Chipkonzern sank 2004/05 (30. September) um sechs Prozent auf knapp 6,8 Mrd. Euro. Der Verlust vor Steuern und Zinsen betrug 183 Mio. Euro nach einem Gewinn von 256 Mio. Euro.

Im vierten Quartal lag das Minus bei 43 Mio. Euro. Damit konnten die Verluste im Vergleich zum Vorquartal (minus 234 Mio) deutlich reduziert werden. Für das neue Geschäftsjahr gab Infineon keine Gewinnprognose. Die Umsätze sollen mindestens mit dem Markt im mittleren einstelligen Prozentbereich zulegen.

Infineon hatte am Vortag angekündigt, Mitte 2006 die Speicherchip-Sparte abzuspalten. Diese steuerte im abgelaufenen Geschäftsjahr gut 40 Prozent der Umsätze bei. (APA)