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Foto: AP /Christof Stache
München - Nach den Querelen um Parteichef Edmund Stoiber ist die CSU in der Wählergunst in Bayern drastisch eingebrochen. Wenn am Sonntag Landtagswahl wäre, kämen die Christsozialen nach einer am Donnerstag vom Bayerischen Rundfunk (BR) veröffentlichten Umfrage auf nur noch 45 Prozent der Stimmen. Dies sind 14 Prozentpunkte weniger als beim letzten Bayern-Trend vom Juli.

Eine Ampelkoalition aus SPD, FDP und Grünen käme demnach im Freistaat derzeit auf ebenso viele Stimmen wie die CSU. Die Sozialdemokraten liegen in der Umfrage bei 24 Prozent, die FDP bei elf und die Grünen bei zehn Prozent.

Stoibers Hin und Her ist Schuld

Stoiber selbst hat das Hin und Her um seinen Wechsel in die große Koalition stark an Zuspruch gekostet. Fast zwei Drittel der Bürger in Bayern (65 Prozent) wollen, dass er bei der kommenden Landtagswahl 2008 nicht mehr als Kandidat für das Amt des bayerischen Ministerpräsidenten antritt. Nur noch 27 Prozent können sich seine Kandidatur vorstellen. Selbst von den CSU-Anhängern ist eine Mehrheit gegen eine erneute Kandidatur; 48 Prozent wollen einen anderen Ministerpräsidenten, nur 45 Prozent sind weiter für Stoiber.

Bei der Frage, mit welchem Kandidaten die CSU bei der nächsten Landtagswahl wohl am besten abschneiden würde, gaben 51 Prozent aller Befragten und 53 Prozent der CSU-Anhänger den Namen von Landes-Innenminister Günther Beckstein an. Edmund Stoiber sehen nur 15 Prozent als besten Kandidaten (24 Prozent der CSU-Anhänger), Staatskanzleichef Erwin Huber dreizehn Prozent (zwölf Prozent CSU).

Der BR befragte am Dienstag und Mittwoch und damit nach dem von der CSU als Zeichen für einen Stimmungsumschwung erhofften kleinen CSU-Parteitag insgesamt tausend Bürger in Bayern. (APA/dpa)